Gaststars der Karl-May-Spiele: Sonja Kirchberger & Francis Fulton-Smith
„Für das neue Stück wurden unseren Gaststars nicht nur die Kostüme maßgeschneidert, sondern gleich die gesamten Rollen“, so Ute Thienel, Geschäftsführerin der Karl-May-Spiele auf dem Kalkberg in Bad Segeberg. Damit meint sie das Gangsterpaar Donna und Charles Leveret, das ab Ende Juni im Stück „Halbblut“ zu sehen sein wird. Und das könnte kaum passender besetzt sein: Sonja Kirchberger und Francis Fulton-Smith werden Winnetou Alexander Klaws das Leben schwer machen.
Begleitet von der Grand-Canyon-Melodie fuhren Sonja Kirchberger & Francis Fulton-Smith im Landauer im Indian Village der Bad Segeberger Karl-May-Spiele vor. Sie geben als diesjährige Gaststars in „Halbblut“ das Gangsterpaar Donna und Charles Leveret und stellten sich am Freitag rund 80 Medienvertretern am Kalkberg vor.















Sonja Kirchberger
ist gebürtige Wienerin, lebt auf Mallorca und steht bereits von Kindesbeinen an auf den Brettern bzw. jetzt in den Felsen, die die Welt bedeuten. Sie erlernte den klassischen Tanz an der Wiener Staatsoper, Schauspielerei und Gesang an der UCLA. Die Winnetous dieser Welt haben es ihr scheinbar angetan. Denn sie spielte auch schon an der Seite von Film Winnetou Pierre Brice im Abenteuerfilm „Der blaue Diamant“. Zu sehen ist sie außerdem in zahlreichen Erfolgsserien wie „Der König von Palma“, „Kreuzfahrt ins Glück“ und „Die Bergretter“. Hier im Kurzinterview mit Kinderreporterin Finja:
Neben mir steht jetzt Sonja Kirchberger, die wir ja eigentlich nur aus dem Fernsehen kennen. Wo hast Du schon überall mitgespielt?
„Oh mein Gott, ich habe schon über 100 Produktionen gemacht. Aber ich kann dir Eines sagen: Ich fühle mich bei jeder Produktion als wäre es die erste. Ich bringe die selbe Aufregung mit, ich bringe die selben Unsicherheiten mit. Und je älter ich werde, umso aufgeregter bin ich, umso nervöser bin ich.“
Was war bisher Deine aufregendste Rolle?
„Das ist auch schwierig. Alle Rollen haben andere Herausforderungen. Aber ich darf dir versprechen: Das hier wird eine meiner aufregendsten Rollen. Das sind besondere Umstände, in so einem riesigen Freilichttheater zu spielen mit einem eingespielten Team und einer Fangemeinde, die genau hinschaut. Auf jeden Fall wird das eine große Herausforderung.“
Wie kam es dazu, dass Du in dieser Saison bei den Karl-May-Spielen dabei bist?
„Ich wollte wieder auf die Bühne. Bühne hieß für mich allerdings ein geschlossener Raum mit wesentlich weniger Menschen davor. Als ich dann die Anfrage bekommen habe, war ich wahnsinnig happy und bin fast gesprungen vor Freude. Aber das hat nicht ganz so lange angehalten, weil ich kurz danach schon wieder gedacht habe:
‚Oh my god, hast du dir das genau überlegt?!‘
7.500 Menschen – das sind 15.000 Augen, die dir zuschauen. Mein Maximum war bisher 5.000 Menschen, und man spürt wirklich jeden Einzelnen, der da sitzt. Das ist wunderbar, aber man darf auch Respekt davor haben.“





Worauf freust Du Dich hier am Kalkberg am meisten?
„Auf das Team, auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen vor und hinter der Kamera, etwas zu entwickeln, etwas zu bauen. Auf die Proben freue ich mich. Wenn man immer mehr und mehr merkt, wo die Reise hingeht, wie die Charaktere sind. Donna wird zum Leben erweckt.“
Und wovor hast Du am meisten Respekt?
„Vor allem. Du siehst ja zum Beispiel mein Kostüm. Wenn es jetzt regnen würde und dazu der ganze Sand, dann ist das wahrscheinlich ein ganz schönes Gewicht. Ich weiß nicht, wie es dann weitergeht. Aber das ist eben auch ein Abenteuer für mich…“

Francis Fulton-Smith
hatte bereits mehr als 150 Rollen in Kino, TV und Theater inne. Er war schon bei „Derrick“, im „Tatort“ und auf dem „Traumschiff“ dabei. 16 Jahre lang war er Hauptdarsteller der Serie „Familie Dr. Kleist“. Als gewissenloser Ingenieur Charles Leveret macht er nun an der Seite seiner Frau Donna alias Sonja Kirchberger den Wilden Westen von Winnetou und seinen Apachen unsicher, bevor er Ende des Jahres wieder im Kino in „Der Medicus 2“ zu sehen ist. Er verrät im Interview:
„Der Western war der Grund, weshalb ich Schauspieler werden wollte“
Wie groß ist Ihre Vorfreude auf den Sommer? Worauf freuen Sie sich am meisten?
„Am meisten freue ich mich darauf, wieder Theater spielen zu dürfen. Ist es doch die authentischste Form, live, ohne Netz und doppelten Boden vor und mit dem Publikum zu interagieren.“
Was ging Ihnen durch den Kopf, als das Angebot aus Bad Segeberg kam?
„Wow! Winnetou, Old Shatterhand, die Silberbüchse, Nscho-tschi, der Schatz im Silbersee – das ist meine Kindheit. Damit bin ich aufgewachsen. Und der Western war damals der Grund, weshalb ich Schauspieler werden wollte. Ein Traum wird wahr!“
Was verbinden Sie mit den Karl-May-Spielen?
„Spektakel, Live-Action, Familien-Entertainment auf allerhöchstem Niveau, das perfekte Zusammenspiel zwischen Schauspielern, Tieren und Technik vor Tausenden von Zuschauern. Einfach überwältigend – larger than life!“
Wie bereiten Sie sich auf die Herausforderungen des Wilden Westens vor?
(lacht) „Ich schlafe seit Monaten unter freiem Himmel zwischen den Rinderherden der Savanne Deutschlands, trinke Bohnenkaffee und trage Colt und Hut. Die Prärie ist meine Heimat, mein Pferd ist mein bester Freund geworden und die Wölfe des Nordens mein Rudel.“
Was gefällt Ihnen an Ihrer Rolle besonders gut?
„Ich freue mich, Teil eines so grandiosen Ensembles zu sein, eine spannende Rolle an der Seite der großartigen Sonja Kirchberger zu spielen und einen Sommer lang Tausende von Menschen unterhalten zu dürfen.“











Sie werden in einem Open-Air-Theater mit über 7.500 Sitzplätzen spielen. Wie steht’s mit Lampenfieber?
„Ich werde immer rückwärts gehen, damit das Publikum nicht merkt, dass ich die Hosen gestrichen voll habe… nein, im Ernst: Ich habe noch nie vor so vielen Menschen live gespielt. Außer zu Beginn meiner Karriere, als ich in Japan, im Nissei Theater Tokyo, vor immerhin 4.000 Menschen und dem Kaiser von Japan gespielt habe. Jetzt werden es fast doppelt so viele Menschen sein! Das ist überwältigend…“
Kennen Sie Karl Mays Abenteuer?
„Natürlich, was ist das für eine Frage?! Ich habe seine gesammelten Werke gelesen und in meinem Bücherregal stehen.“
Was wünschen Sie sich für die Saison?
„Sonne, friedliche Spiele, lachende Menschen, gute Unterhaltung und uns allen eine wundervolle Zeit!“
