Anna-Maria Zimmermann auf dem roten Sofa
„Herzlich Willkommen auf Mallorca“, so moderierte Hinnerk Baumgarten am Sonntag die DAS!-Sendung an und begrüßte die gut gelaunte Anna-Maria Zimmermann auf dem roten Sofa. Gemeinsam schauten sie hinter die Kulissen der Partyinsel und talkten über Mallorca, Familie und Annas Unfall.
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Ihre Karriere begann eigentlich schon in den 90er Jahren bei der Mini-Playbackshow. Wirklich ernsthaft wurde es dann 2006 bei DSDS. Vor einem Monat stellte Anna-Maria Zimmermann ihre neue Single „So vermisst“ im Fernsehgarten vor. Und die Fans waren aus den Häuschen. Mit dieser kurzen, knappen Einleitung stimmte der beliebte DAS!-Moderator sein Live-Publikum auf das Gespräch mit der Sängerin ein: „Wo sie ist, da ist Stimmung!“
Einmal in der Woche tritt die 33-Jährige auf Mallorca auf. Bei einem ihrer Flüge auf die Partyinsel gab es zuletzt einen Zwischenfall, und die Rückreise nach Deutschland dauerte länger als einen Tag.
„Ich war 26 Stunden unterwegs“, erinnert sich Anna-Maria auf dem roten Sofa. „Auf dem Rückflug Zwischenlandung in Köln. Ich wollte nur noch von Bord“, berichtet sie. Doch alle mussten im Flieger bleiben.
Da Anna-Maria Zimmermann auch zweifache Mutter ist, absolviert die Powerfrau ein strammes Programm. Morgens in den Flieger, 17.00 Uhr Auftritt auf Mallorca, 21.00 Uhr Rückflug nach Deutschland. An besagtem Tag dann schon beim Hinflug stundenlange Verspätung. Auf dem Rückflug wieder 90 Minuten Verspätung. Im Flieger sitzend dann die Horroransage: „Unser nächster Slot ist in 2,5 Stunden.“ Anna: „Da denkst du wirklich, das ist ein Scherz.“
Dieses Flugchaos um Mallorca ist „echt anstrengend“ findet die Sängerin, die ansonsten ihre Partyauftritte auf der Urlaubsinsel liebt.
Der Terminplan ist randvoll. „Alle Veranstalter wollen jetzt die Termine aus den letzten Jahren nachholen“, so Zimmermann. Dann das neue Album aufnehmen: „Wir müssen schon noch Einsingen.“ Aber eine gute Nachricht für die Fans: „Das neue Album kommt bald.“
„Wie war Dein erster Auftritt am Ballermann?“, fragte Hinnerk Baumgarten.
Zimmermann: „Vor meinem ersten Auftritt hatte ich echt Schiss. Ich dachte, das können nur Männer.“
Gemeinsam mit ihrem damaligen Manager machte sie einen Abstecher zum „Bierkönig“. Anna-Maria stand in dem Biergarten und suchte die große Bühne. Lachend berichtet sie: „Heute nenne ich die Bühne meinen Affenkäfig.“
Heute sagt sie: „Die Auftritte im Bierkönig sind nur toll.“ Und den Grund weiß sie auch: „Auf Mallorca stehen die selben Party-People wie in Deutschland vor der Bühne. Nur das Urlaubsfeeling sorgt dann nochmal für Salz und Pfeffer in der Suppe.“
Welche Orte genießt Du auf Mallorca?
Zimmermann: „Ich liebe Santanyi, ein idyllisches Dorf. Ich hab‘ mir schon lange vorgenommen, mal die ganze Insel mit dem Auto zu erkunden. Leider habe ich es bisher nicht geschafft.“
Das Video zu „So vermisst“ wurde im Nordosten der Insel in Playa de Muro gedreht.
Wie musikalisch war Deine Familie?
Zimmermann: „Überhaupt nicht. Mein Opa ist verstorben, als ich fünf Jahre alt war. Opa fragte jeden, ‚Was möchtest du für ein Instrument spielen?‘ Und alle Enkelkinder sagten immer ‚Nee, Opa, ich möchte kein Instrument!'“.
Leider wurde Opas Wunsch nicht rechtzeitig erfüllt. Ein halbes Jahr nachdem er verstorben war, stand die kleine Anna in der Mini-Playbackshow auf der Bühne.
Bei jedem Volksfest fand man Anna mit großen Augen am Bühnenrand, und sie wollte am liebsten auch mal zum Mikro greifen. Mit der Bürste in der Hand rockte little Anna vor dem goldenen Spiegel der Mama im Wohnzimmer. Dann ging es auf die Bühne der Volksfest-Mini-Playbackshows. Anna räumte die ersten Preise ab. „Meine Oma und so waren die totalen Volksmusik-Fans“, erinnert sich der heutige Schlagerstar lächelnd, Und so studierte sie viele Titel von Stefanie Hertel ein. Diese Auftritte wurden gesammelt und zu Endemol Köln geschickt und der kleine Star angenommen.
Später bei DSDS blieb Zimmermann ebenfalls bescheiden: „Ich hatte nie den Druck, Du musst jetzt unbedingt gewinnen und Musik machen.“ Anna-Maria lächelt und fügt hinzu: „Heute, als alte Frau, denke ich, hat genau das wohl den Erfolg ausgemacht.“
Schon immer hatte die Partyikone einen Hang zur deutschen Musik. Auch bei DSDS sang der Bohlen-Liebling deutsch, obwohl das RTL damals gar nicht so toll fand. „Ich hoffe immer, wenn das Publikum vor der Bühne steht, merkt es mir an, dass das nicht einfach mein Job ist, sondern ich es liebe.“
2010 stürze Anna-Maria Zimmermann im Landeanflug zu einem Auftritt aus zehn Metern Höhe ab. „Von dem Unfall weiß ich heute nichts mehr. Das einzige, was ich noch weiß, ist, dass man den Sitz bei einem Helikopter nach vorne klappen kann.“
Das sagte der Pilot zu Anna, die ihre Lederjacke ablegen wollte. Dort befindet sich nämlich ein Kofferraum. „Ich glaub‘, meine Lederjacke liegt da noch“, sagte Anna-Maria später zu den Polizisten.
Erst vor ein paar Jahren merkte die Sängerin auf einmal, dass ihr viele Dinge irgendwie zu viel wurden: „Ich ließ mich in Hypnose legen. Und da lag ich auf einmal auf der Unfallwiese. Da habe ich quasi meinen Unfall nochmal durchlebt und verarbeitet.“
18 Tage lang lag sie im Koma. Knochen wurden aus ihrer Lunge geholt. „Das war das Schlimmste für meine Familie. Mein Mann hat in der Zeit ein Tagebuch geschrieben. Ich habe wirklich drei Jahre gebraucht, um dieses Tagebuch zu lesen“, erinnert sich Anna-Maria. „Immer, wenn ich einen Absatz gelesen habe, musste ich aufhören und habe zu meiner Familie gesagt: Das ist ja schrecklich. Was habe ich euch angetan?“
Heute hat sie an vielen Tagen sogar zwei Auftritte. Und dann ist sie zuhause natürlich für ihre 4- und 2-jährigen Söhne da. Wie sie das stemmt? „Mein Tag beginnt morgens um 6. Wenn ich dann mit meinen Tourmanager im Auto bin, schlafe ich viel, und sage ‚Weck mich 40 Kilometer, bevor wir da sind.'“
„Wir haben ein großartiges Team aus Schwiegermama, Schwiegeroma, Oma und auch einer fest angestellten Kinderfrau, das uns unterstützt.“
Annas Ehemann betreibt ein Restaurant am Golfplatz.
Vor allem ist sie auch ihrer Mutter sehr dankbar, die nur 800 Meter entfernt wohnt. „Meine Mama kann ich immer anrufen“, berichtet Anna. „Ich brauch‘ nur zu sagen ‚Mama, ich kann nicht mehr‘, dann ist sie da.“
Zur Corona-Pandemie fällt der Sängerin eins spontan ein: „Ohne zwei Fernseher hätten mein Mann und ich die Pandemie nicht überlebt.“
Die Ehe stand zwar nie vor dem Aus, aber die viele Freizeit nagte an den Beiden. „Das klingt total bescheuert, aber unsere Ehe funktioniert so toll, weil wir uns wenig sehen.“ Anna lacht. Sie ist es halt gewohnt, viel unterwegs zu sein. Dann verrät sie noch: „Mein Mann könnte nicht mein Manager sein. Oh Gott, den hätte ich kein halbes Jahr“, schmunzelt sie. „Und auf einmal von rund 200 Auftritten pro Jahr auf null. Da war viel Freizeit, verbunden mit den Ängsten, wie lange das so bleiben würde. Wir wussten nachher schon gar nicht mehr, worüber wir reden sollten. Da hat der Fernseher sehr geholfen…
Kann eine Fernsehsendung dankbarer enden?