Exklusiv-Interview mit Ross Antony
Schlagerzeile hatte wieder einmal das große Vergnügen, Vollblutentertainer Ross Antony interviewen zu dürfen.
Keine Schlag(er)
zeile mehr verpassen:
Folgt uns bei Google News
https://news.google.com/publications/
CAAqBwgKMKKUzAsw0q_jAw
täglich informiert, was im Schlager so passiert…
Die letzten 3 Jahre, in denen Corona die Welt fest im Griff hatte, tickten die Uhren irgendwie anders. Das stellte auch Ross Antony fest. „Ich habe auch bei meiner Familie und Freunden bemerkt, dass sie irgendwie in ein negatives Loch gefallen sind“, berichtet Ross. „Das war für mich unerträglich“, plaudert der 48-Jährige betroffen weiter. „Ich als positiver Mensch habe nur gesagt: Das geht aber gar nicht.“
Das war die Geburtsstunde des am Freitag, den 16. Juni 2023, erscheinenden Albums „100% Ross“. „Ich wollte die Menschen wieder aus dem negativen Loch holen, und so entstand das Album voller Liebe und über Liebe“, strahlt Ross und ist damit schon mitten in seinem Element, positive Energie zu verteilen. „Liebe ist der Heilprozess Nummer 1. Mit Liebe kann man so viele Dinge besiegen. Ich denke, mit meiner ersten Single ‚Lass die Liebe Liebe sein‘ habe ich gezeigt, in welche Richtung das gesamte Album geht.“
Ross Antony ist begeistert: „Meine Fans haben sich über das Album sehr gefreut. Der Vorverkauf läuft mega. Das zeigt mir, dass die Leute wieder gute Laune und bunte Farben in ihr Leben haben wollen.“
Wir durften Dich in Warder live erleben. Du nimmst das Bad in der Menge, und die Menschen lieben Dich und Deine gute Laune…
„Genau, das ist mir wichtig. Das, was ich auf der Bühne mache, ist nicht mein Beruf, sondern meine Leidenschaft. Ich glaube, dass das Publikum das spürt. Eine Frau sagte mal zu mir: ‚Man fühlt, dass du mit ganzem Herzen deine Auftritte machst.'“ Ross holt kurz Luft und fährt fort: „Wenn es anders wäre, würde ich auch nicht mehr auf der Bühne stehen.“
Ehrlich gibt er lachend zu: „Kay, ob du es glaubst oder nicht, nach so einem Auftritt bin ich wirklich müde, weil ich in jedem Moment 110 Prozent gebe.“
Das glaube ich Dir. Fünf Auftritte gehen wahrscheinlich davon nicht an einem Tag..?
Lacht: „Nee, ehrlich, das könnte ich heute nicht mehr. Ich habe einen Riesenspaß an dem, was ich tue. Und das möchte ich nie verlieren. Ich merke an dem Feedback und der Resonanz, dass ich einigen Menschen damit helfe, die gerade nicht in so einer schönen Situation sind.“
Deine Anfänge waren in einer Castingshow, mit BroSis. Wie unterscheidet sich das Schlagerpublikum vom Pop-Klientel?
„Der Unterschied ist eigentlich ganz einfach. Das Pop-Klientel war eine Momentaufnahme. Das Schlagerpublikum dagegen sind treue Seelen. Schlagerfans halten zu ihrem Künstler. Ich kenne einige Fans, die mehrere Künstler mögen. Ich habe schon Fans getroffen, die gleichzeitig mich, Ben Zucker und Maite Kelly mögen. Das trifft man selten in der Pop-Branche. Im Pop sind die Menschen häufig fixiert auf einen Star. Das finde ich klasse.“
Du und Giovanni Zarrella, Ihr seid die, die es aus der Band BroSis am weitesten gebracht haben.
„Ja, mega. Ich bin dankbar, dass ich bei BroSis und im Dschungelcamp war. Auch dass ich die unterschiedlichen Back- und Kochprogramme machen durfte. Ich war in so vielen Shows, die auch gleichzeitig mein Sprungbrett waren. Das hat mir letztendlich sehr geholfen, die ganze Zeit in der Öffentlichkeit zu stehen. Was natürlich super für meine zweite Karriere war. Man darf wirklich nicht unterschätzen, wie wichtig diese Formate waren und heute noch sind.
Das Schöne ist, dass Giovanni und ich keine Konkurrenten sind. Denn wir sind sowas von unterschiedlich, das finde ich schön. Es ist so ein bisschen wie bei Take That. Robbie Williams hat es geschafft, ebenso Garry Barlow. Ich habe das Gefühl, wir sind Robbie und Garry von BroSis.
Viele Menschen fragen mich immer wieder: ‚Jetzt wo Giovanni so erfolgreich ist, bist du nicht ein bisschen neidisch?‘ Ich sage dann immer: ‚Überhaupt nicht‘. Giovanni hat es geschafft, für viele Schlagerkünstler neue Türen zu öffnen, sich zu präsentieren. Und das ist mega.
Ebenso bin ich nicht auf Florian eifersüchtig. Wenn ich ehrlich bin, bin ich vollkommen zufrieden mit dem, was ich habe. Mit meiner Show im MDR, mit ‚Down the Road‘, das in die zweite Staffel geht. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich bin sehr selten eifersüchtig. Nur manchmal auf meinen Mann“, lacht Ross.
Das scheint ja aber gut zu funktionieren, obwohl ihr dermaßen unterschiedlich seid.
„Wir sind wirklich komplett unterschiedlich, aber genau deshalb funktioniert es so gut. Paul ist eben ein Mann durch und durch. Er liebt Autos und elektrische Dinge.
Ich hingegen sammele He-Man-Figuren. Wir haben trotzdem eine Ebene gefunden. Ich liebe meinen Mann, wir lieben uns. Wir führen sehr viele ernsthafte Gespäche. Wenn ich über meine Sammelleidenschaft schwärme, hört mir Paul manchmal nicht so zu. Und er redet sich oft den Mund über Autos fusselig, und ich schalte dann ab. Dennoch teilen wir oft die gleichen Leidenschaften und spielen die selben Sportarten.
Auch die meisten Serien schauen wir zusammen. Und beim Essen haben wir ebenfalls den selben Geschmack. Er ist einfach super! Das ist sicher auch der Grund, warum wir schon.so lange zusammen sind.“
Was esst Ihr gerne zusammen?
„Was wir richtig gerne zusammen essen, ist eine Art Schnitzel mit Püree. Ebenso beliebt bei uns ist Hühnerfrikassee. Auch hoch im Kurs sind Avocados mit Salat. Du siehst, es gibt recht viel, was wir gerne gemeinsam essen.
Wir werden häufig gefragt: ‚Was macht eure Liebe so stark?‘ Ich glaube, einmal ist da die Basis, dass wir einfach viele gemeinsame Interessen haben. Auf der anderen Seite sind wir für unsere Engagements viel unterwegs, dann sind wir oft getrennt. Wir freuen uns immer wieder aufeinander, und ich vermisse Paul auf Reisen sehr. Auch deshalb funktioniert die Ehe so gut.“
Wir durften schon in Dein Album „100 % Ross“ reinhören. Warst Du als Songwriter daran beteiligt?
„Nein, ich bin wirklich kein guter Songschreiber und werde es auch gar nicht versuchen. Dafür saßen wir alle zusammen, ich mit den Produzenten. Ich habe Geschichten aus meinem Leben erzählt, und dann wurden die Songs geschrieben.
Beim Titel „Ich liebe die Liebe“, den Marianne Rosenberg geschrieben hat, war es so, dass sie mich anrief. Das wurde ja die zweite Single-Auskopplung. Den Song hat Marianne zusammen mit ihrem Sohn Max geschrieben. Als er fertig war, rief Marianne mich an, und sagte: ‚Ich habe einen Song für dich, den du lieben wirst.‘
Ich bin insgesamt mit dem Album sehr glücklich, auch, wenn es etwas länger gedauert hat. Es sind auch wieder Nummern rausgeflogen, die mir nicht so gefallen haben. Es waren einfach welche dabei, die nicht zum Konzept gepasst haben. Mein Wunsch war, dass sich der rote Faden ‚Liebe‘ durch alle Songs zieht. Ich wollte auch die letzten negativen Gefühle bunt und mit viel Herz, Küsschen und Liebe verdrängen. Das war mein Anliegen.“
–> zum Album: https://schlagerzeile.de/veroeffentlichungen/ross-antony-schmetterlinge-im-bauch/
Eine Frage darf bei Dir nicht fehlen. Was sagst Du zu Eurem neuen König?
„Ehrlich? Ich liebe ihn. Ich fand ihn immer toll. Camilla habe ich auch schon immer sehr gemocht. Charles und Camilla hätten schon viel früher zusammenkommen müssen. Sie sind meiner Meinung nach ein perfektes Paar. Ich glaube, Charles wird einen wahnsinnig guten Job machen. In den wenigen Monaten, in denen er jetzt König ist, hat er schon so viel verändert. Ich finde toll, wie er alle nicht-aktiven Royals rausgeschmissen hat. Er versucht, viele Dinge zu reduzieren.
Das fing schon bei der Krönung an, die bei ihm viel weniger gekostet hat, als bei seiner Mutter. Wichtig auch, dass er sich für das Klima und die Umwelt einsetzt. Das will er auch in Zukunft tun, weil ihm diese Themen am Herzen liegen. Er will zum Beispiel, dass der Buckingham Palace keine Residenz mehr ist, so dass der Palast als Museum gilt und die Menschen reingehen dürfen.“
Was war der schönste Moment der Krönung für Ross Antony?
„Der schönste Moment dabei für mich war, wie Camilla und Charles auf ihrem Thron mit ihrer Krone saßen. Dieser Moment war wunderschön und unvergesslich.“
Hattest Du in diesem Moment Tränen in den Augen?
„Aber natürlich. Es war schön zu sehen, wie sie zusammengekommen sind. Dass es ein neuer Anfang ist. Wir brauchen nicht anzufangen, Charles mit seiner Mutter zu vergleichen. Sie saß über 70 Jahre auf dem Thron. Sie hat in meinen Augen auch alles richtig gemacht. Er wird sicher viele Traditionen beibehalten, dabei aber moderner werden. Und das finde ich gut.“