Nino de Angelo in Stade

Nino de Angelo in Stade: Der Greis war mehr als heiß…

Großartiger Tourauftakt von Nino de Angelo in Stade

Wenn man schon das eine oder andere Mal „Bella Ciao“ gesagt hat, „Nicht eine Träne“ dabei vergießt und endlich wieder „Land in Sicht“ ist, auch „Helden“ einsehen müssen: „Die Zeit heilt keine Wunden“, alle sich fragen, ob der „Vampir“ „Gesegnet oder verflucht“ ist, um schließlich mit der Frage „Willst du mit mir gehn“ die „Wünsche der Nacht“ auszudrücken, hat man festgestellt, dass man gar nicht so „Piccola e fragile“ ist, wie man dachte, und beschlossen „Ich sterbe nicht nochmal“. Dann ist man endlich „Jenseits von Eden“ beim kultigen Konzert von Schlagerlegende Nino de Angelo angekommen. „Merci Chérie“ sagen Stade und Schlagerzeile® an Nino, seine Gäste und Thomann Management für einen tollen Abend im Stadeum.


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Am Dienstag fand der Tourauftakt von „Nino de Angelo und Gäste“ in Stade statt. Die zahlreichen Fans im Stadeum kamen als Gäste und gingen als Freunde. Anders kann man den sehr persönlichen Abend nicht bezeichnen. Zum Tourstart ließ der Frauenschwarm tief in sein Leben blicken, wofür er von seinen „Freunden“ mehr als gefeiert wurde. Nino machte jedem klar: Er gehört zu den ganz Großen der Schlagerbranche. Schlagerzeile® verneigt sich vor einem Jugendidol und findet: Nino hat den Titel „Schlager-König“ verdient.

Nino de Angelo ist ein Lebemann, der immer häufiger Schlagzeilen macht, weil er nicht selten sein Herz auf der Zunge trägt. Trotz alledem lieben ihn seine Fans und halten dem Sänger mit italienischen Wurzeln teilweise seit über vier Jahrzehnten die Treue. Wer am Dienstag in Stade dabei war, erfuhr einiges über den italienischen Sunnyboy. 

Nino denkt noch lange nicht ans Aufhören. Auch, wenn er seinen ersten Plattenvertrag bereits mit 15 Jahren erhielt, er Currywurst liebt und eine Vorliebe für Sportwagen und elegante Autos hat. Wer noch mehr über Nino de Angelo wissen wollte, brauchte nur zwischen den einzelnen Titeln der gelungen Mischung aus neuen und Kulthits zuzuhören.

Der Sänger von „Jenseits von Eden“ verriet, dass für seinen musikalischen Richtungswechsel seine Stimme verantwortlich ist. Nach seinem Kultsong „Ich sterbe nicht nochmal“ fielen ehrliche und offene Worte. „Ich kann heute die Songs in dieser Höhe nicht mehr singen. Das kann aber kaum einer in diesem Alter nach all den Strapazen, die der Körper mitgemacht hat. Weder Roland, noch Peter Maffay – alle singen diese Titel jetzt tiefer. Deshalb bin auch gerne mit meiner Band unterwegs, dann brauche ich nicht immer meinem Playback hinterherzulaufen. Mit der Band kann man es schön etwas tiefer singen.

Exklusive XXL-Galerie: Mitch, Jenice und Nino im Stadeum

Es gibt natürlich auch Songs, die sind so rotzig und dreckig, da ist es egal, wie die Stimme klingt.“ Diese kann der nicht immer von guter Gesundheit verwöhnte Sänger auch heute noch ohne Probleme singen. Eine Kostprobe gab es am späten Konzertabend mit dem italienischen Klassiker „Piccola e fragile“.

Seinen Part des Abends begann Nino de Angelo mit den Titeln „Bella Ciao“ und „Land in Sicht“. Modisch gekleidet mit schwarzem Hemd, weißem T-Shirt und enger schwarzer Hose begrüßte er seine Fans. „Meine Lieben, ich bin extra mal wieder in den hohen Norden gekommen, damit ihr nicht immer so weit fahren müsst. Ihr seht, es geht mir gut, und ich freue mich jetzt auf die nächsten 40 Jahre meines Lebens. Ich hoffe, der da oben macht das mit. Bisher wollte er mich nicht haben, also bis jetzt noch nicht, und das ist auch gut so. Denn die Helden müssen am Leben bleiben.“ Gleich im Anschluss verarbeitete er das Thema weiter in seinem Song „Helden“.

Bei all seinen Titeln machte Nino ebenso wie seine Gäste Mitch Keller und Jenice klar, dass es nicht viel Bühnenrequisite und Pyrotechnik braucht, um eine Bühne auszufüllen. Besonders der Gastgeber selbst glänzte mit seinem Charisma, seinen Geschichten und seinen Songs in dieser „Disziplin“ königlich. Dabei bleibt er stets authentisch und nimmt sich und seinen „wilden Lebensstil“ nicht allzu ernst. Und genau dafür lieben ihn seine treuen Fans. 

„Ich bin schon seit über 30 Jahren Nino-Fan“, schwärmt die 48-jährige Petra, die mit ihrer Freundin nach Stade gereist ist. „Seine alten Songs haben Kultcharakter, und auch seine neuen Lieder gefallen mir sehr gut. ‚Willst du mit mir gehen‘ ist natürlich im Moment auch mein Favorit. Nino hat sich immer neu gefunden.“

De Angelo selbst nennt sein „Sich-neu-finden“: „Man muss sich den Gegebenheiten anpassen.“ Zwischen den großen Songs waren es vor allem Ninos Erzählungen, die das Publikum augenscheinlich gut unterhielten. „Ich muss euch was erzählen“, begann er seinen nächsten Monolog. Vorher gönnte er sich mit den Worten „Früher war es Wodka“ aber noch einen weiteren großen Schluck aus der Wasserflasche von Jenice.

Danach fiel auf, dass an Nino de Angelo auch ein Comedian verlorenging. „Manchmal denke ich: Nüchtern betrachtet war es besoffen manchmal viel besser.“ Damit spielte er auf sein bewegtes Leben an, in dem leider auch Drogen und Alkohol eine Rolle spielten. Doch Nino bekam die Kurve und hat erkannt: „Wir haben nur ein Leben. Wenn du leben willst, musst du auch mal runter vom Gas. Muss ja nicht gleich die Bremse sein, aber runter vom Gas. Sonst wirst du geblitzt, und dann war‘s das!“ Für all diese kleinen Anekdoten gab es tosenden Applaus.

Ich sehe ein sehr gemischtes Publikum, und alle jünger als ich. Könnt ihr euch vorstellen, ich werde 61 dieses Jahr?! Es ist ein Wunder, dass ich bis hierhin gekommen bin. Ich bin sehr dankbar dafür. Es ist zwar mühsam nach dem ganzen Lotterleben, das ich so geführt habe. Aber gut, ich war jung und stürmisch. Heute bin nur noch… na ja, weder das eine noch das andere.“

Nach manchen Titeln rang Nino etwas nach Luft. „Ihr merkt, ich schwächel immer noch. Ich habe mir vor acht Wochen Corona bestellt – die neuste Variante – und das hat mich richtig umgehauen. Bekommt das nicht, versucht drumherumzukommen. Ich habe gedacht, es hat mich erwischt. Wenn ich krank bin, sterbe ich sowieso jedes Mal. Ich war bei so vielen Ärzten, weil ich gedacht habe, jetzt ist es zuende. Aber nee – alles gut. Meine Leber war gut. 85 Prozent Lungenvolumen trotz COPD. Der Arzt sagte weiter, dass meine Nieren auch gut aussehen.“ Nino de Angelo ist also ein richtiger Mann, der bei jeder Männergrippe das Gefühl hat, er müsste sterben. Vor allem die weiblichen Fans lachten und dachten dabei vermutlich an ihren Ehemann zuhause.

Während des Ärztemarathons stellte de Angelos Doc fest: „Du könntest nur etwas größer sein.“ Entsetzt fragte Nino seinen Arzt: „Wieso, bin ich geschrumpft?“ „Nee“, antwortet der, „es geht aber bald los.“ Dann holt der Sänger zu einer weiteren Anekdote aus: „Roland Kaiser war mal einen Kopf größer als ich.“ Er blickt nach unten, Richtung Boden. „Heute schaue ich nach unten und sage: ‚Hallo Roland, alles klar?‘“ Nino weiter: “Spaß beiseite, Roland ist auch ein Patient, der die ganze Scheiße mit seiner Lunge durchmachen musste. Und das macht einem wirklich zu schaffen. Aber man muss sich eben an die Gegebenheiten anpassen und weiterkämpfen.“

Von der langen Ansprache hat Nino eine trockene Kehle bekommen und entdeckt vorne am Bühnenrand eine Wasserflasche. „Jetzt habe ich gedacht, das wäre mein Wasser. Wisst ihr, wer das getrunken hat?“, fragt die Schlagerlegende ihre Fans. „Jenice“, ruft das Publikum. „Oh“, seufzt Nino lustvoll, „die wollte ich schon immer mal küssen.“ Neben „Jenseits von Eden“ und „Ich sterbe nicht nochmal“ war das Duett „Willst du mit mir gehn“ am ersten Tourabend einer der Titel, auf den das Publikum wartete.

Nino de Angelo verriet, dass er den Song erst gar nicht mit Jenice singen wollte. Doch als das Model den Text etwas zum Duett umgeschrieben hatte, konnte er nicht mehr nein sagen. „Ich habe aber gesagt, dass wir dazu ein witziges Video machen müssen, sonst denken alle: ‚Der Greis ist heiß.‘“ Ein kleinen Seitenhieb gab es in Richtung Yellowpress, die zu gerne der Schlagerlegende und dem Model eine Beziehung andichten möchte. Doch damit räumte Nino auf.

„Ihr habt gehört, bei manchen Tönen musste ich einfach aussetzen. Guter Trick eigentlich. Wenn ich das nicht sage, merkt ihr das eigentlich nicht. Man muss einfach nur so tun, als ob es eingebaut wäre.“ Für den nächsten Song verdoppelte Nino seine dann seine Energie durch Duettpartnerin Jenice. „Gerade hab‘ ich noch aus ihrer Wasserflasche getrunken, und jetzt möchte ich noch ein Duett mit ihr singen. Hier ist Jenice!“ Mit den Worten „Komm zu Papa.“ holte einer der erfolgreichsten Schlagersänger das wohl musikalischste Model auf die Bühne, und spätestens jetzt war jedem klar, warum Nino nicht nein gesagt hatte.

Als Nino ein T-Shirt geschenkt bekommt, auf dem ein Totenkopf abgebildet ist und darunter “Ohne KaffeeCurrywurst läuft hier nichts“, kommentiert er: „Sieht ein wenig aus wie ich in zehn Jahren.“ Dann kommt er ins Philosophieren: „Das Leben schreibt manchmal komische Geschichten. Ich wollte eigentlich schon mehrfach meinen Beruf wechseln. Eigentlich wollte ich Therapeut werden – Paartherapeut. Ich habe eine Riesenerfahrung, was Männer und Frauen angeht. Ich dachte: Wer kann mehr Hilfe leisten als jemand, der schon vier mal verheiratet war und viermal geschieden ist?! 

Hauptsache, es gibt am Ende ein Happy End. Es ist großes Glück, wenn man jemanden findet, der einen nimmt, wie man ist. Ich hatte und habe dieses Glück und mit meiner Simone so jemanden gefunden.“ Beschlossen und verkündet – zur Bestätigung präsentiert de Angelo sein „Die Zeit heilt keine Wunden“.

Trackliste der Tour von Nino de Angelo

  • 1. Bella Ciao
  • 2. Land in Sicht
  • 3. Helden
  • 4. Die Zeit heilt keine Wunden
  • 5. Gesegnet und Verflucht
  • 6. Vampir
  • 7. Jenseits von Eden
  • 8. Nicht eine Träne
  • 9. Willst du mit mir gehn
  • 10. Wünsche der Nacht
  • 11. Ich sterbe nicht nochmal
  • 12. Piccola e fragile
  • 13. Merci Chérie

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