Mashup sorgt für Schlager-Rap
Nik P. gehört zu den ganz Großen im Schlagergeschäft. RAF Camora ist dick im Rap-Geschäft am Start. Beide haben einiges gemeinsam. Lest, was die Beiden verbindet, und ob der Rapper und der Schlagerstar sich bald vor Gericht treffen.
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Über 18.000 Aufrufe hat der Mashup „100 x“, den SCANS aus Nik P.’s „Hundertmal“ und „100“ von RAF Camora zusammen mit Bonez MC, Trettmann & Kitschkrieg gemasht hat.
In „Hundertmal“ von Nik P. geht es um eine unerfüllte Liebe.
„Hundertmal hab ich dich berührt,
hundertmal hab ich es gespürt,
das Feuer in dir.
Hundertmal hab ich es getan,
und ich war schon so nah dran,
so nah an dir.“
In dem Song der Rapper geht es darum, dass er bei allem, was er tut, 100 Prozent gibt.
So heißt es darin:
„Bei allem, was ich tue, gebe ich hundert.
Zu lange außen vor, jetzt geb‘ ich hundert.“
Beide Songs wurden in einem Mashup zu einem coolen Track vereint. Doch was ist eigentlich ein MASHUP?
Bei einem Mashup werden zwei oder mehr Stücke zu einem gemischt. Dennoch bleibt jeder Titel für sich erkennbar. Im gemeinsamen Zusammenspiel der Songs entstehen interessante und überraschende Effekte.
SCANS schnappte sich den Song des Schlagerstars und der Rap-Combo. Heraus kam zugegebenermaßen cooler Schlagerrap mit jeder Menge Tanzcharakter.
Aber ist so ein Mashup überhaupt rechtlich abgesichert, oder stellt er gar eine Urheberrechtsverletzung dar? Rechtlich gesehen liegt bei einem Mashup eine ganze Kette von Urheberrechtsverletzungen vor. Für den Jura-Professor Lawrence Lessig stellt das ein Problem dar. Er sieht in Remixen und Mashups eine Rückkehr zur alten Form der Kreativität. Gegenüber bpb.de vertritt er die Meinung, dass es selbstverständlich ist, dass Menschen vorhandene Werke aufnehmen und sie sogar weitererzählen und verändern.
Neu sind nur die technischen Mittel, die durch das Internet eine schnelle Verbreitung möglich machen. Für den Professor liegt genau dort das Problem. Deshalb fragt Lawrence in seinem Buch: „Remixe: Was bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn eine ganze Generation als Kriminelle aufgezogen wird?“
Nik P. wurde vor gut einer Woche auf diesen Mashup hingewiesen. In einem Interview sagt der Österreicher, dass er den interessanten Song bisher nicht kannte. Als er sich den Track auf YouTube anhörte, gab er aber zu, dass er recht gut klingt.
Jedoch braucht sich der Österreicher Rapper, und da sind wir schon bei der ersten Gemeinsamkeit, anscheinend keine Sorgen zu machen. Denn Nik P. nimmt es in diesem Fall locker. Er findet ohnehin, dass Schlager immer moderner wird und gut gemachte Rap-Einflüsse auch dazugehören. Juristisch heißt das in diesem Fall: Wo kein Kläger ist, braucht es keinen Richter.