Fast 7.500 Fans feierten auf der Schlagerinsel ihren Partyurlaub
Zufrieden steht der Veranstalter am Rand der gewaltigen Bühne und schaut den Schlagerfans beim Feiern zu, als Michelle ihren Mega-Hit „Paris“ anstimmt. „Die Schlagerinsel ist einfach mega“, schwärmt Thorsten aus Fuhlsbüttel. „Bei dem perfekten Open-Air-Wetter und den tollen Stars auf der Bühne brauche ich in den Sommerferien nicht an die überfüllten Strände der Playa zu fliegen.“ Schlager, Partyschlager, Kultschlager und Popschlager – gestern war auf der Horner Rennbahn der Schlager los. Nachdem sich die Schlagerinsel ein Jahr deutschlandweit rar gemacht hatte, war das Schlager-Open-Air endlich wieder in Hamburg zu Gast.
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Nach einem Jahr Abstinenz ist die Insel gewachsen, hat sich erweitert. Ab sofort legt die Schlagerinsel mit einem neuen Tourismuskonzept an, das die Besucher des größten Schlager-Familienfestes begeistert. „Wir haben jetzt auch Partyschlager mit ins Programm genommen“, berichtet Veranstalter Denis Pfannmüller. Der Grund dafür liegt auf der Hand. „Mallorca ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Auf der Baleareninsel wird der Schlager und Partyschlager gefeiert wie an keinem anderen Ort.“ Recht hat er. Was an der Platja läuft, findet häufig auch hierzulande Gefallen.
Dabei bietet die Schlagerinsel unter den Open-Air-Festivals ein einzigartiges Konzept. Hier steht nicht der Alkohol an erster Stelle. Kinder sind herzlich willkommen und haben bis zwölf Jahre sogar freien Einritt. „Wir möchten Familien einen unvergesslichen Tag bescheren, an dem alle ihre Musik hören können. Und wenn den Kindern dann doch zu langweilig wird, gibt es eine Hüpfburg, wo sie sich austoben können“, so Denis Pfannmüller.
Die Schlagergemeinde war urlaubsreif und wusste das Angebot zu schätzen. Fast 7.500 Schlagerfans bevölkerten gestern die Schlagerinsel in Hamburg und feierten euphorisch ihre Musik. Um 14.00 Uhr begrüßte Inselanimateur, Reiseleiter und Moderator Rainer Groeber die „Urlauber“. Wie schon 2022 schuf er mit seiner sympathische Art die perfekten Übergänge zwischen den einzelnen Schlagerstars.
Den Anfang machte dabei kein Geringerer als Achim Petry. Neben seinen eigenen Songs wie „Tinte“ rockschlagerte er wie einst Papa „Wolle“ auf den Schlagertag ein. Schon bei den ersten Klängen von „Wahnsinn“ schmetterte ihm aus über 7.000 Kehlen entgegen: „Warum schickst du mich in die Hölle“. „Weiß der Geier“ und „Ruhrgebiet“ folgten, und die Schlagerfans waren im Paradies angekommen. Fast sprachlos stellte Achim fest: „Scheiße, seid ihr geil. Ich ziehe nach Hamburg.“
Die Party war im vollen Gange, da kam er: Der Büffelmann. In goldener Jacke, mit passendem „Wolle“-T-Shirt und Badehose bekleidet, machte Lorenz Büffel klar, dass die Inselbesucher auf Malle gelandet sind. Mit seinen Hits wie “Midnight Lady“, „Beate, die Harte“ und „Der Zug hat keine Bremse“ sorgte der spanische „Büffel“ für das perfekte balearische Urlaubsfeeling. „Lorenz ist der Hammer“, findet ein junger Fan, der stilecht wie sein Vorbild mit Horn-Cap und goldener Jacke angereist ist.
Ein großer Moment für alle männlichen Schlagerfans sollte mit Vanessa Mai folgen. Herrlich spärlich bekleidet präsentierte Vanessa die wirklich hübschen Seiten des Schlagers. Mit genreübergreifendem Schlager stellte sie unter anderem fest: „Geiles Life“.
Rotes Hemd, Lederhose und jede Menge Partyhits brachte Tobee mit auf die Schlagerinsel. Er landete mit dem „Helikopter 117“ und geigte seinem Publikum einen rein wie „Mozart“. Hamburg tanzte und feierte mit ihm den Partyschlager.
Er gehört zu Hamburg wie Holsten und der HSV. Kultsänger Lotto King Karl hatte seine gesamte Band am Start und rockte, „Bis der Arzt“ kommt. Was die Hamburger natürlich sofort mitgrölten, war „Fliegen“ und „Hamburg meine Perle“. Schließlich war es Lottos Heimspiel, fast „Mitten in Barmbek“.
Wer jetzt gedacht hat, mehr Party geht nicht, irrte. Denn nun stand Mickie Krause in den Startlöchern. Wie man am besten zum Urlaubsflirt kommt, verriet er mit „Biste braun…“. Und schon hast du „Nur noch Schuhe an“…
„Schockverliebt“ war vor allem die erste Reihe vor der Bühne, wo sich die Eric-Philippi-Fans versammelt hatten und seinem Auftritt entgegenfieberten. Gewohnt lässig nahm der erfolgreiche Sänger und Produzent sein Publikum mit auf seine Schlagerreise. Denn nur der Saarländer hat das „Ticket ins Abenteuer“. Die Insel bebte, und die Schlagergemeinde wollte Eric, der natürlich auch seine Trompete dabei hatte, gar nicht gehen lassen. Passend dazu der Song „Wir bleiben noch“.
Nun war der Weg „So oder So“ frei für Schlagerkönigin Michelle. Im knappen glitzernden Bühnenoutfit ließ sie die Männerherzen höherschlagen. Sie stellte prompt aus ihrem letzten Album „Flutlicht“ fest: „Lieb mich oder lass es sein“. Das Publikum entschied sich für „Lieb mich“, und die Reise ging weiter nach „Paris“. Den Abschluss ihres Auftritts bildeten zwei Duette. „Du Idiot“ und „Nicht verdient“ performte Michelle natürlich mit Eric Philippi.
Jede Menge Kultschlager gab es zum Grand Finale von Oli P. „Flugzeuge im Bauch“ und „Ohne Dich“ sind nur zwei seiner Hits, womit er die Schlagerfans in nostalgischen Erinnerungen schwelgen ließ. Mit seinem „Hey Freiheit“ genossen alle die frische Luft, das typische Open-Air-Feeling der Schlagerinsel.
Heike war mit ihrer ganzen Mädelstruppe von der Nordsee angereist, weil sie Schlager liebt und reif für die Insel war. „Ich war 2022 mit zwei Freundinnen da, und da haben wir gesagt, wir müssen mal alle zusammen herkommen.“ Und das setzten sie dann auch sofort in die Tat um. Sie kauften sich sechs VIP-Tickets für die Schlagerinsel, die dann von 2023 auf 2024 verschoben wurde. „Es macht heute wieder viel Spaß“, berichtet Heike, die mit ihren Freundinnen einige Auftritte bei einem stilechten Aperol-Spritz gemütlich aus dem VIP-Zelt genoss. „Das Programm ist mir heute bisher allerdings etwas zu mallorcalastig. Ich hätte mir wieder mehr Schlager wie vor zwei Jahren gewünscht.“ Daniel aus Hamburg hingegen war restlos begeistert. „2022 war ich schon bei der Schlagerinsel, letzte Woche dann bei der 90s-Party und heute hier bei der Schlagerinsel 2024. Ich bin mit Sicherheit auch nächstes Jahr dabei.“
