MJ Das Musical

MJ Das Musical: Wenn ein Star im Glanz verglüht

Mitreißende Songs und eine bewegende Geschichte im neuen Musical

Am Sonntag, den 1. Dezember feierte der Broadway-Erfolg „MJ Das Musical“ im Hamburger Stage Theater an der Elbe seinen Einstand. Bereits am Samstag war die Medienpremiere des neuen Stage Entertainment Meisterstücks, das mit mitreißenden Songs die bewegende Lebensgeschichte von Michael Jackson erzählt. Mit einem zweistündigen Feuerwerk an Musical Höchstleistung lässt die perfekte Hamburger Cast den King of Pop damit wieder auferstehen.


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Musical-Monat November

Der November 2024 war selbst für das musicalverwöhnte Hamburg ein ganz besonderer Monat. Erst die Premiere des fantastischen Jukebox-Musicals „& Julia“ im Operettenhaus, und noch im selben Monat startete das nächste Jukebox-Spektakel „MJ Das Musical“. Am Broadway feierte MJ im Februar 2022 Premiere und erhielt bis heute insgesamt vier Tony-Awards. Wie schon in New York wird jetzt auch in Hamburg die Entstehung der „Dangerous“-Welttour aus dem Jahr 1992 erzählt.

Diese Welttour begann 1992 in München und endete im November 1993 vorzeitig in Mexiko. Unglaubliche 3,5 Millionen Fans sahen die 69 einzigartigen Konzerte, für die Michael Jackson sogar sein Zuhause „Neverland“ mit einer Hypothek belastete. Die Erlöse, die Schätzungen zufolge bei 100 Millionen Dollar lagen, kamen komplett der „Heal the world“-Stiftung und anderen wohltätigen Zwecken zugute.

MJ kommt im Musical sowohl als Kind, wie auch als Jugendlicher und erfolgreicher Künstler vor. Den kleinen Michael stellt dabei in Hamburg unglaublich authentisch Luan dar. DSDS-Gewinner Prince Damien spielt den jungen Michael, während der erwachsene MJ göttliche Hilfe erfährt. Kein Geringerer als der gebürtige Brasilianer Benét Monteiro, der den Hercules im gleichnamigen Disney-Musical in Hamburg spielte, gibt ihm seine Stimme und Tanzerfahrung.

Wobei man hier einfach erwähnen muss, dass Benét die Rolle des MJ nicht spielt, sondern sie lebt. Im Interview mit dem Hamburg Journal sagte der Musicaldarsteller dazu: „Als einer der größten Michael-Jackson-Fans ist es für mich eine Ehre, den King of Pop auf der Bühne darstellen zu dürfen. Damit geht für mich ein Traum in Erfüllung.“ Benét geht sogar noch einen gewaltigen Schritt weiter. „Da sich für mich mit der Rolle jeden Tag ein Traum erfüllt, fühlt es sich auch nicht nach Arbeit an.“

Begleitet wird die Entstehung der Tour von MTV-Reporterin Rachel, gespielt von Eve Rades, und ihrem Kameramann. Beide wollen in ihrer Dokumentation mehr über das Leben des Kings wissen, während Michael tiefere Einblicke lediglich mit dem Satz Hört meine Musik, die beantwortet alle Fragen“ gibt.

Die aufkommenden Anschuldigungen des Kindesmissbrauchs, die zum frühzeitigen Abbruch der Tour führten, sind bewusst aus dem Stück ausgeklammert. Niemand will dem „King of Pop“ schaden, es soll hauptsächlich um die Musik gehen. Lediglich Jacksons Medikamentensucht wird außerdem von der MTV-Reporterin thematisiert.

Das MJ-Musical endet schließlich dort, wo die „Dangerous“-Tour in München beginnt. Dabei driftet es immer wieder zu den Anfängen des King of Pop ab und erzählt seinen Weg nach oben und wie er darauf Freud und Leid erlebte.

Michael Jackson – Der Mensch

Michael Jackson wurde am 29. August 1958 in Gary, Indiana geboren. Mit über 500 Millionen verkauften Tonträgern ging der Sänger und Tänzer als einer der kommerziell erfolgreichsten Künstler in die Musikgeschichte ein. MJ hatte acht Geschwister. Sein Vater Joseph Jackson (Joe) arbeitete als Kranführer und förderte dazu von Kindesbeinen an die musikalische Karriere seiner Kids. Joe Jackson, im Musical gekonnt dargestellt von David Highey, nimmt man die herrische Rolle ohne zu zögern ab. Man erkennt, wie der ehrgeizige Vater seine Kinder, allen voran Michael, immer wieder zu Höchstleistungen antrieb und dadurch ihren Weg zum Ruhm der „Jackson Five“ formte. Allerdings nahm der Vater mit seinem psychischen Druck seinen Kids die unbeschwerte Kindheit und machte auch nicht vor tätlichen Übergriffen Halt, worunter Michael sehr litt.

Dennoch liebte Michael Jackson es, Musik zu machen und zu tanzen. Im Rampenlicht jubelten ihm Millionen von Fans zu, und er bekam die Anerkennung, die er doch so liebte. Er tat einfach das, was er am besten konnte. Abseits der Bühnen fiel Michael dann häufig in ein tiefes Loch. Er fühlte sich einsam und nicht selten allein, rannte privat seinem Glück hinterher. Selbst seine Ehe mit Lisa Marie Presley, der Tochter des King of Rock, scheiterte nach nur zwei Jahren.

Seine Dancemoves sind bis heute legendär

Sein Moonwalk gilt bis heute als legendär. Diesen coolen Tanzschritt entwickelte der King of Pop in der 1980er Jahren selbst. Auch sein Album „Thriller“ mit dem Kultvideo avancierte zum meistverkauften Album der Welt. Insgesamt gingen 108 Millionen Exemplare davon über den Ladentisch.

Musikalisch war der King nicht zu stoppen

Nach den Jackson Five begann schließlich Michaels Solokarriere. Die Liste seiner Hits ist schier unendlich. „Billie Jean“, „Bad“, „Beat it“ haben mehr als Kultcharakter. Viele seiner größten Erfolge hatte er von 1987 bis 1992, dem Beginn der „Dangerous“-Welttour, um die sich im MJ Musical alles dreht.

Der private Kampf und die Anklage

Nicht thematisiert werden in „MJ Das Musical“ die Anklagen wegen Kindesmissbrauchs, die 1993 laut wurden. Mit diesen Anschuldigungen kam Michael Jackson überhaupt nicht klar. Er zog sich mit seiner kindlichen Fantasie, die so weit ging, dass er sogar sein Zuhause für die Tour mit einer Hypothek belastete, in seine Traumwelt zurück. Denn Michael wollte, wie Peter Pan, nie wirklich erwachsen werden. Sein „Neverland“ war ein verspieltes Paradies, mit dem er vergeblich versuchte, seine Kindheit nachzuholen. Sein bester Freund soll ein Affe gewesen sein.

Mit den Vorwürfen veränderte sich der King aber auch äußerlich. Sein Gesicht wurde sichtlich schmaler und seine Haut bleicher. Der Vater eines 13-jährigen Jungen sprach von sexuellen Übergriffen auf seinen Sohn. Michael Jackson einigte sich mit der Familie außergerichtlich. Doch die Vorwürfe blieben nicht ohne Folgen. Seine Gesundheit litt darunter. Er steigerte sich in eine Medikamentensucht, und sein großer Sponsor Pepsi ließ ihn fallen. Damit war der Anfang vom Ende eingeläutet. Als MJ dann noch in seinem kindlichen Leichtsinn in einem Interview sagte „Ich habe mit vielen Kindern in einem Bett geschlafen“, ging die nächste Protest- und Anklagewelle auf ihn los. Diesen Satz, den Michael in seiner kindlichen Art so bestimmt nicht meinte, sollte er sehr bereuen, auch wenn er 2005 freigesprochen wurde.

Sie sind „MJ“

Gleich in dreifacher Ausführung kann man MJ auf der Bühne erleben. Bei der Pressepremiere spielte der kleine Luan den ganz kleinen Michael. Er spielte, sang und tanzte seine Rolle perfekt und ist dem King of Pop dabei wie aus dem Gesicht geschnitten.

Den jungen Michael spielt DSDS-Gewinner Prince Damien. Er übernimmt die schwierige Rolle des jungen Erwachsenen, der seinen künstlerischen Weg findet. Lässt man es zu, ist man überrascht, zu welchen „Glücksmomenten“ der Schlagersänger und das Boygroupmitglied fähig ist. Damien zeigt, wie der junge MJ seinen eigenen Tanzstil entwickelt und dann künstlerisch zum „King of Pop“ wird. Ein Eindruck bleibt bei dem DSDS-Paradiesvogel mit dem silbernen Augenbrauenschmuck jedoch. Schaut man bei einigen Stellen etwas genauer hin, wird man aus dem MJ-Traum gerissen. Denn die Slipper mit den weißen Socken wirken an einigen Stellen doch ein wenig zu groß.

MJ, der Dritte

Den Weltstar Michael Jackson spielt der Brasilianer Benét Monteiro. Bei dem Musical-Darsteller und selbst Jackson-Fan merkt man relativ schnell: Dieser Mann hat selber das Potenzial zum Megastar. Nach seiner Rolle des Hercules im Hamburger Stage Theater „Neue Flora“ sorgt er dafür, dass das tiefgründige Stück zu einem der besten Stage Entertainment Musical werden wird. Benét tanzt MJs böse Geister förmlich weg. Bei vielen Klassikern denkt man, den King of Pop selbst singen zu hören. Ebenso gewaltig sind seine Tanzmoves, die Monteiro bei uns in der Redaktion den Namen „King of Moonwalk“ einbrachten.

Dabei hat Stage Entertainment es sich mit der Besetzung nicht leicht gemacht. Der Musical-Profi rief zu weltweiten Castings auf. Dazu Casting-Direktor Ralf Schaedler:

„Wir haben nicht nur nach einem Darsteller gesucht, der an die gesangliche und tänzerische Performance Michael Jacksons herankommt, sondern auch jemanden, der den einzigartigen künstlerischen Vibe des King of Pop erlebbar machen kann. Das Casting war eine große Herausforderung.“

Doch dann sah Schaedler Benét: „Als ich Benét Monteiro erstmals als Michael Jackson performen sah, wusste ich sofort: Er ist wie für diese Rolle gemacht. Mit seinem Charisma gibt er dem Publikum das Gefühl, dass man einen wirklichen Superstar auf der Bühne erlebt.“ Überzeugt fügt er hinzu: „Ich kenne keinen anderen Darsteller, der so vielfältig, leidenschaftlich, begabt und ehrgeizig ist wie Benét.“

Und damit sollte er Recht behalten. Um sein persönliches Ziel zu erreichen, übte Monteiro zu den täglichen acht Stunden noch einmal drei Stunden für sich allein. Ganz am Anfang der Suche nach dem richtigen Cast sprach Benét in London vor. Dabei überzeugte der Brasilianer dermaßen, dass er vor MJ in Hamburg noch den Hauptdarsteller in „Hamilton“ und bei der Hamburger Weltpremiere den Hercules des Disney-Musicals gab.

Das gesamte Ensemble

Das gesamte Ensemble umfasst 20 Köpfe, die mit ihrer Leidenschaft „MJ Das Musical“ zu einem Muss nicht nur für Michael-Jackson-Fans machen.

Spektakuläre Bühnenbildwechsel und Lichttechnik

Wie immer ist das Musical MJ auch wieder eine Glanzleistung an Licht- und Tontechnik. Innerhalb von Sekunden wechselt das Szenenbild, und die Akustik ist mehr als atemberaubend.

Diese Hits machen Party

Was bei „MJ Das Musical“ nicht fehlen darf, ist natürlich die Musik des King of Pop. Das Stück bietet hier eine gelungene Zusammenfassung seiner Hits von den Anfängen bis zur „Dangerous“-Tour. Hier für Euch die Songs im Überblick:

1. Beat It

2. Jackson 5 Medley

aus „The love you save“, „I want you back“, „ABC“

3. I’ll be there

4. Don’t stop til you get enough, Blame it on the Boogie, Dancing Machine

5. Stranger in Moscow

6. You can’t win

7. I can’t help it

8. Keep the faith

9. Wanna be startin‘ something

10. Earth Song, They don’t care about us

11. Billie Jean

12. Smooth criminal

13. Victory Tour (for the love of money, can you feel it)

14. Keep the faith

15. She’s out of my life

16. Human Nature

17. Bad / 2 Bad

18. Thriller

19. Man in the mirror

20. Finale (Jam/ Black or White/ Wanna be startin‘ something)

Die Live-Musik

Die großartige Musik kommt natürlich nicht vom Band. Dafür sorgt eine elfköpfige Band unter der Leitung des Dirigenten Aday Rodriguez Toledo. Zur Band gehören Jörg Sander, Felix Griese, Jan Fabricius, Celine Peren, Stephan Birkmeyer, Thomas Nack, Mareike Edemüller, Freddy Cardenas, Jorge Giraldo, Max Boehm und Kymia Kermani.

Fazit

Dieses Musical ist wieder einmal eine Glanzleistung von Stage Entertainment. Vor allem, dass Benét Monteiro zum Ensemble gehört, hebt MJ in den Musical-Olymp. Er spielt die Rolle des Michael Jackson nicht, er lebt sie. Das spürt man bei jedem Tanzmove und jedem Song.

Prince Damien hat uns immer nur streckenweise überzeugt. An das Knowhow von Benét kommt er leider nicht heran.

Luan als kleiner Michael ist ähnlich großartig wie Benét. Mit seinem Aussehen und seinem schauspielerischen Talent hat er uns zu 100 Prozent mitgenommen.

Stage Entertainment

Diese Worte zu schreiben, fällt uns nicht leicht. Bisher haben wir Stage Entertainment immer die Musical-Krone aufgesetzt und uns vor deren Leistung und Gastfreundschaft verneigt. Doch seit „& Julia“ scheint dem Hamburger Team etwas zu entgleiten.

Man fragt sich wohl zurecht, warum es vor einer Premiere eine Medienpremiere gibt, wo die Presse eigentlich gar nicht so gern gesehen ist. Pressevertreter, die ihrem Job nachgehen möchten, bekommen keine Möglichkeit, eigenes Fotomaterial zu sammeln. Aber einen Bericht mit Pressebildern zu füllen, die 30 andere Kollgen auch verwendet haben, macht wenig Sinn. Ebenso, dass es diesmal nur für eine Handvoll Journalisten die Chance gab, ein paar O-Töne einzufangen. Häufig dann auch nur für Influencer, die mit Mini-Gimbal und Smartphone in erster Reihe am Roten Teppich stehen dürfen, um unnötige Selfies mit Dschungelcamp-Promis zu sammeln.

Sorry, aber wir kommen nicht nur, um einen schönen Musical-Abend zu erleben und mit Getränken und Gummi-Brezeln gefüttert zu werden. Wir möchten als Hamburger Portal die Musicalbegeisterung in die Welt hinaustragen..!

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