„The Hoff“ in NDR Talk Show
Er ist der meistgesehene Fernsehstar der Welt und steht dafür im Guinness Buch der Rekorde. Sein Gesicht war am häufigsten auf der BRAVO zu sehen. Eine stolze Milliarde Zuschauer verfolgte seine Einsätze als Mitch Buchannon in roter Badehose vor dem Fernseher. Er hat sprichwörtlich die Berliner Mauer niedergesungen und mit Schlagerlegende Matthias Reim seinen Hit „Verdammt ich lieb dich“ vor kurzem neu aufgenommen. Gestern war David Hasselhoff zu Gast in der NDR Talk Show und sprach über behaarte Krabben, Baywatch und seine Deutschlandtour.
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Schon als Kind hatte David, der große Peter Pan-Fan beschlossen, nach den Sternen zu greifen. Er arbeitete als Kellner und bekam eine große Lover-Rolle serviert. Dann kam K.I.T.T, das sprechende Auto, mit dem er als Michael Knight für die Foundation die Welt rettet. Sein Durchbruch: Die Lederjacke wich einer roten Badehose. In „Baywatch“ schrieb Hasselhoff seine eigene Erfolgsgeschichte fort und begeisterte Milliarden Zuschauer weltweit mit seinem Waschbrett und heißen Team.
Ebenso weltbewegend sein legendärer Auftritt an der Berliner Mauer mit „Looking for Freedom“. Mit seinem Klavier-Schal sang er Deutschland zurück in die Einheit. Goldene Zeiten für David mit großartigen Auszeichnungen und tollen Fans.
Sonnengebräunt, mit perfekt sitzender Frisur, im schwaren Anzug und weißen Hemd nahm David Hasselhoff „The Hoff“ in der NDR Talk Show Platz. Als Erstes entdeckte er, dass Fans im Publikum den selben Schal trugen wie er damals. Dann legte Barbara Schöneberger mit ihren Fragen los.
Du bist so berühmt, dass ein arktisches Forscherteam eine Krabbe nach dir benannt hat – die „Hoff-Krabbe“. (Schlagerzeile berichtete) Wusstest Du davon?
„Ja, klar“, antwortet David lachend. „Sie ist aber nicht groß, sie ist sehr klein.“
Barbara Schöneberger zitiert: Die Hoff-Krabbe heißt so wie Du, weil sie eine sehr stark behaarte Brust hat. Sie hält sich dort auf, wo es Sprudelbäder gibt, und liebt Gruppensex. Wieviel hat das mit Deinem Leben zu zun?
David schmunzelnd: „Also: Ich hab‘ schon mal ein Konzert in Hamburg gegeben. Da haben sie 8 Minuten „Hoff, Hoff“ gerufen. Das war für mich sehr emotional. Ich fand das toll.“
Du planst im kommenden Jahr eine Tour durch Deutschand, Österreich und die Schweiz, was ja Deine Lieblingsländer in Europa sind. Und die heißt dann auch „Party your Hasselhoff“.
„Man kann die Show kaum toppen. Die Show war verrückt. Das war nicht mehr normal. Der Boss meines Labels sagte, dass er noch nie bei einem Konzert war, wo die Leute jede einzelne Note kannten. Ich mache eine Tribute-Show an die Beatles, Meat Loaf, The Monkeys. Dann gehe ich den nächsten Schritt und bringe den Tribut an David Hasselhoff.
Ich schaue mir gerne das Publikum an. Die Leute kommen, um mich anzuschauen. Ich sage dann immer: ‚Guckt mich auch mal von der Seite an und vor allem das Publikum.‘ Am Ende schauen alle das Publikum an, weil die richtig verrückt sind und Party machen. Super!“
Überall, wo Du hinkommst, sind die Menschen völlig „crazy“. Du warst in Völkersen. Du hast eine ganz enge Verbindung zum deutschen Norden. Was hat in das kleine Örtchen bei Bremen geführt?
„Ich habe herausgefunden, dass ich deutsche Wurzeln habe. Ich fragte meinen Vater, ob er aus München nach Amerika gekommen war. Meine Ur-Ur-Großmutter kam nach Amerika. Ich fand so heraus, dass sie aus Völkersen in der Nähe von Bremen stammt. So machte Hasselhoff dort eine Stipvisite und sang „Looking for Freedom“. Die Leute rasteten völlig aus. Es war sehr interessant, dort zu sein, wo meine Wurzeln liegen.“
Als Du das Angebot bekamst, mit einem sprechenden Auto namens K.I.T.T die Welt zu retten, hast Du einen Moment daran gedacht, dass das nichts werden könnte?
„Überhaupt nicht. Ich las das Drehbuch und hatte das Gefühl, einen Goldbarren in der Hand zu halten. Ich dachte: Das ist es. Sensationell! Ich rief sofort meinen Vater an und sagte ‚Ich habe da ein Angebot. Es geht darum, mit Autos zu sprechen.‘ Er fragte mich: ‚Hast Du einen gekippt oder was?‘ Später sagte er dann: ‚Mach mal.‘
Für mich war es eine unglaubliche Erfahrung. Wie gesagt, das Drehbuch war hervorragend, ich wusste vom ersten Moment an, dass ich damit was anfangen kann. Das erste Geschenk für meinen Vater, der leider nicht mehr lebt, war dann ein Go-Kart. Ich sprang rein. Das wurde der ‚Knight Rider‘. Die Musik war eigentlich als Witz gemeint.
Ich bekam dann aber einen Anruf wegen einer Silvestershow vom ZDF. Ich sagte ‚Ich komme aber nur, wenn ich an der Mauer singen darf…‘ National Geographic fragte, ob ich an der Mauer singen wolle. Ich antwortete: ‚Das wird es nie geben bei der Geschichte.‘ Und plötzlich kam der Anruf von den Regierungschefs Honnecker und Kohl. Und ich durfte wirkich dort singen. Unfassbar!“
In der Silvesternacht 1989/90 sang David Hasselhoff an der Berliner Mauer „Looking for Freedom“. Der Song war bereits seit Wochen auf Platz 1. Du hast den Song von einem Kran aus gesungen. War das Deine Idee?
„Klar. Ich wurde gefragt, ob ich an Höhenangst leide. Ich sagte nein und kletterte mit meinem Klavier-Schal um den Hals in die Gondel des Krans. Ich fragte ein paar Leute ‚Wollt Ihr mit hoch?‘.
Viele Amerikaner konnten diesen gewaltigen Moment des Mauerfalls gar nicht fassen. Als ich nach Amerika zurückkehrte, habe ich ihnen die historische Bedeutung erklärt.
Ich führte Interviews mit Leuten, die geflüchtet waren, deren Familienangehörige umgebracht worden waren. Ich stand damals wirklich mit Menschen aus der ehemaligen DDR in Kontakt. Ich trat später unter anderem in Schwerin und Rostock auf – in Eishallen, denn es gab noch keine anderen Stadien.“
Am nächsten Tag bist Du dann zum Set von „Baywatch“ zurückgeflogen. Deine Kollegen hatten von Deinem Auftritt nichts mitbekommen. Du hast ihnen aber sogar kleine Stücke der Mauer mitgebracht…
„Ja, das stimmt. Ich habe ihnen die kleinen Stücke Mauer, die kleinen Stücke Freiheit, gezeigt. Das Kuriose: Diese Mauerstücke sind heute 500 bis 1.000 Dollar wert. Diese ‚kleinen Stücke der Geschichte‘ habe ich meinen Kollegen geschenkt.“
Dann fügt Hasselhoff hinzu: „Ich lernte in Berlin zwei Mädchen kennen, mit denen ich ein Foto machte. Ich fragte: ‚Warum findet Ihr mich so toll? Weil ich mit einem Auto spreche?‘ Das Lustige war, sie kannten ‚Knight Rider‘ gar nicht. Sie sagten zu mir: ‚Sie sind doch der Mann, der von der Freiheit singt.‘ Ich fragte ‚Ihr könnt nicht nach Westberlin rüber?‘ Und sie sagten: ‚Nein, vielleicht mal später.‘ Dieses Bild wurde dann tatsächlich in der Zeitung veröffentlicht. Die Mädchen hatten Tränen in den Augen.“
Ab der zweiten Staffel von „Baywatch“ warst Du der Produzent…
„Das stimmt. Wir haben den riesigen Baywatch-Erfolg vor allem Deuschland zu verdanken. Allen sagten damals ‚Es geht nicht um ein Auto?‘ Ich sagte nein. ‚Aber du bist drin?‘ Ich sagte ja. Dann hieß es ‚Wir kaufen die Produktion trotzdem.‘ Und das haben wir tatsächlich für 425.000 Dollar getan.
Das halbe Budget hatten wir. Und den Rest habe ich irgendwie aufgebracht. Ich machte in ein paar Staaten Besuche, zum Beispiel bei Coca Cola in Atlanta. In den meisten Werbeagenturen arbeiteten Frauen, das fand ich unglaublich schön… Super für mich natürlich. Ich spazierte hinein, sagte ‚Hello Girls, Baywatch‘, und schon war die Sendung verkauft…“
Hatten die vielen Zeitlupen in „Baywatch“ nur ästhetische Gründe, um die perfekten Körper zu zeigen?
„Nein“, schmunzelt David und witzelt als Produzent zurück. „Ich habe wahrscheinlich in dem Moment eine schöne Frau gesehen und gesagt ‚Spul noch mal zurück, und zeig mir das in Zeitlupe‘. Und dann haben wir unser Filmmaterial gesichtet und gemerkt, dass noch einige Minuten fehlen. Die haben wir mit Zeitlupen aufgefüllt. So wurden wir die Slowmotion-Kings.“
Du bist in unglaublich guter Form. Bist Du glücklich im Moment?
„Ich bin sehr glücklich. Ich habe eine wundervolle Frau, ich sehe das zweite Mal Hamburg. Ich war das letzte Mal während der Pandemie in München und saß im Hofbräuhaus mit Maske. Niemand hat mich erkannt. Ich fragte, ob ich einen Tisch haben kann. Man sagte zu mir ‚Nein, es ist im Moment ganz schön voll. Dann müssen sie mit anderen zusammensitzen.‘ Ich sagte: ‚Und wie sieht es für David Hasselhoff aus?‘ Nach zwei Minuten hatten wir einen tollen Platz. Ich bekam ein Separé im Hofbräuhaus.“