Nino de Angelo, Alkohol

Nino de Angelo: „Nüchtern kriege ich das nicht hin“ 

Die Schlagerlegende spricht im Kölner Treff offen über Alkoholprobleme

Die Einleitung von „Kölner Treff“-Moderatorin Susan Link im Gespräch mit Nino de Angelo bringt es auf den Punkt. „Dein Leben ist sehr wild gelaufen. Das, was du erlebt und mitgemacht hast, da haben mehrere Leben Platz drin.“ In der Talkshow sprach die Schlagerlegende offen darüber, wobei der Griff zur Flasche hilft.


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Der von Drafi Deutscher geschriebene Titel „Jenseits von Eden“ war für den damals 20-jährigen jungen Sänger der musikalische Durchbruch. Schnell wurde der smarte Italiener zum Frauenschwarm, und er wurde über Nacht zum Millionär. „Es ging alles sehr schnell, vielleicht sogar zu schnell“, resümiert der Sänger und Songschreiber rückblickend. „Als der Erfolg kam, wusste ich eigentlich selber gar nicht, was ich wollte. Ich wusste, ich will singen. Nur was so drum herum passierte, die ganze Verantwortung, war nichts für mich. Ich bin ein Mensch, der nicht gut mit Verantwortung umgehen kann.“

Nino bezeichnet sich selbst als einen sehr leichtsinnigen Menschen. Heute weiß er, dass er damals eine leichte Beute war. „Mit dem Erfolg kamen auch Freunde. Ich habe mich über meinen Erfolg gefreut und über die vielen freundlichen Menschen um mich herum.“ Heute schmunzelt de Angelo selbst über seine jugendliche Naivität und weiß: „Ich war einfach ein Produkt, mit dem man gerne Geld verdienen wollte.“

Nino de Angelo wurde zum Lebemann, war Stammgast auf Partys und liebte schöne und schnelle Autos. „Ich liebte einfach alles, was schön war“, gesteht er offen. „So, wie das Geld hereinkam, hab‘ ich versucht, es wieder rauszuballern. Ich dachte, es läuft halt immer so weiter.“ Auf die Frage, woher diese Naivität kam, antwortet der Sänger: „Ich glaube, mir haben damals Menschen gefehlt, die ehrlich zu mir waren. Egal, welchen Mist ich gebaut hatte, alle klopften mir auf die Schulter und sagten, es würde alles wieder gut.“ 

Moderatorin Elke Heidenreich hakt noch einmal nach. „Gab es bei deinen Ehen keine Frau, die dich so ein wenig gebremst hat?“ „Meine erste Frau, die Mutter meiner Kinder, hat es immer wieder probiert und ist fast daran zerbrochen. Ich bin schwer in den Griff zu kriegen. Das hat niemand bisher geschafft, selbst Psychologen sind weggelaufen.“ Darüber hinaus gibt Nino zu, dass ihm sein Vater sehr gefehlt hat. Seine Eltern ließen sich scheiden, als der kleine Nino acht Jahre alt war.

Nino de Angelo fing an, Alkohol zu trinken und Drogen zu nehmen. Mit etwas Selbstironie witzelt er in der Talkshow darüber, ob er seine Alkohol- und Drogenprobleme ablegen konnte: „Heute habe ich noch nichts getrunken.“ Dann lächelt er und fügt hinzu: „Ich trinke schon. Wenn ich anfange zu trinken, dann trinke ich. Besser ist es, wenn ich gar nicht erst anfange.“ Doch das funktioniert leider nicht immer. „Das Aufhören ist vor allem bei kreativen Prozessen sehr schwer“, gesteht der 60-Jährige.

Kirstein

Vor zwei Jahren feierte Nino mit seinem Album „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ sein unglaubliches Comeback. „Ich schreibe ja die Texte und Songs fast alle selber. Und manchmal komme ich einfach nicht weiter. Da hilft bei mir eine halbe Flasche Whiskey, um über mich hinaus zu wachsen, was Texte angeht. Es kommen Sachen dabei raus, die ich mir drei Tage später anhöre und denke: ‚Wo ist das jetzt wieder hergekommen?‘ Nüchtern bekomme ich das dann meistens nicht hin.“

Doch de Angelo warnt im selben Moment. „Das soll jetzt kein Rezept sein!“ Den Einwand, dass er es aber wohl auch nüchtern schaffen kann, bejaht Nino. „Das glaube ich auch. Ich habe es auch schon ohne Alkohol geschafft. Leider bin ich nüchtern zu labil.“

Abschließend fügt er noch hinzu: „Ich bin, Gott weiß, auch nicht stolz auf alles, was ich getan habe. Aber ich kann nicht ein Leben lang sauer auf mich sein. Ich muss mir verzeihen und einen Weg finden, wie ich mein Leben weiterlebe.“

Trotz seiner zahlreichen Krankheiten wie der Lungenkrankheit COPD greift Nino de Angelo immer noch zur Zigarette. „Ich weiß, dass ich wirklich ein Scheiß-Vorbild bin.“ Doch wie er es eben schon selbst gesagt hat: Er hat seine Probleme erkannt und versucht anscheinend auch, sie in den Griff zu bekommen…

Nino de Angelo, Alkohol

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