Jürgen Drews – Schlagerabschied: Nett, aber am Thema vorbei

Der große Schlagerabschied in der Kritik

Er veränderte den deutschen Schlager wie kein Anderer. Jürgen Drews ist lebender Schlagerkult. „Der große Schlagerabschied“ mit Florian Silbereisen ist eine nette Geste, geht aber vollkommen am Thema vorbei. Die überwiegend üblichen Verdächtigen trafen sich in Leipzig zur Aufzeichnung der Show, die besser „Flori’s Schlagerstammtisch“ heißen sollte.


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Da kann man eigentlich nur froh sein, dass Jürgen Drews seine Karriere so geliebt hat. Seine Fans feiern den 77-Jährigen seit der Bekanntmachung seines Rücktrittes aus dem Rampenlicht noch heftiger als sonst. Es scheint, als wollen sie ihren SchlagerKönig gar nicht gehen lassen. Onkel Jürgen selbst ist nach jedem Auftritt sichtlich gerührt, es fließen Tränen. An seiner Seite stets seine liebende Ehefrau und Königin Ramona. Sie ist die starke Frau hinter einer Schlagerlegende, die Ihresgleichen sucht.

Nett von den ARD-Sendern, König Drews eine eigene Sendung zu widmen. Dann auch noch mit Kultschlagermoderator Florian Silbereisen.

Doch warum diese Sendung nicht live ausgestrahlt werden kann, sondern bereits vor einem Vierteljahr in Leipzig aufgezeichnet wurde, bleibt ungeklärt. Die Frage, warum der MDR die Gästeliste lange Zeit unter Verschluss hielt, klärt sich schneller: Weil kaum Gäste geladen sind, die Jürgen in seinen unglaublichen 60 Bühnenjahren begleitet haben – kein Bandkollege der Les Humphries Singers, kaum langjährige Kollegen aus der ZDF-Hitparade oder von Mallorca.

Stattdessen Florians Schlagerstammtisch, die gleichen Gäste wie in jeder Show. Sollte man die Sendung heute nicht verfolgen können, muss man aufpassen, nicht die falsche Flori-Sendung aus der Mediathek zu fischen.

Bei der Aufzeichnung waren dabei:
Oli P., Andreas Gabalier, Melissa Naschenweng, Maite Kelly, Thomas Anders, Ben Zucker, Ross Antony, Anna-Maria Zimmermann, Andy Borg, Marianne Rosenberg, Roland Kaiser, ausnahmsweise Bernhard Brink und Mickie Krause.

Wenigstens hatten der Kaiser und Bernhard Brink sowie Mickie Krause Zeit dabei zu sein.

Auch die Schlagerfans in den sozialen Netzwerken werden langsam sauer. Kommentare wie

„Es fehlt wirklich die Abwechslung“

machen die Kritik deutlich.

ARD/MDR DER GROSSE SCHLAGERABSCHIED, „Präsentiert von Florian Silbereisen“, am Samstag (14.01.23) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Florian Silbereisen, Joelina Drews mit Vater Jürgen und Mutter Ramona © MDR/JürgensTV/Dominik Beckmann

Der Weg zum Schlagerabschied blieb im Herbst auch vielen Journalisten verwehrt. Das von ARD gestellte Bildmaterial für eine Vorberichterstattung ist sehr begrenzt: Überwiegend Fotos von dem grinsenden Silbereisen mit Jürgen Drews zusammen. Dann ein weiteres Bild mit Jürgen, Ramona und Joelina. Ein tolles Familienbild, aber wie auf jedem Foto grinst wieder der Flori um die Ecke.

Hinterher selbst ein Foto zu schießen, ist bei den Shows meist nicht erwünscht. Die Fotografen freuen sich, von ungünstigen Standorten am anderen Ende der Halle fotografieren zu dürfen. Vielen Dank nochmal dafür.

Selbstverständlich hoffen wir für Jürgen Drews auf majestätische Einschaltqouten. Denn allein Jürgen ist das Einschalten wert.

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2 Kommentare

  1. Die Kritik ist berechtigt. Ich habe die Sendung einzig für und wegen Jürgen Drews angeschaut. Ich bin ein sehr selektiver Schlagerkonsument, unter wenigen anderen Künstlern ist Jürgen Drews mein Favorit. Generell sieht man ja eine Vorschau auf die Gästeliste und die ist bei Silbereisen meist die selbe. Florian Silbereisens Fröhlichkeit wirkt aufgesetzt, während die von Jürgen Drews aus dem Herzen kommt.

  2. Schade. Hätte man für Jürgen toller organisieren können. Wo waren Ikke Hüftgold, Melanie Müller, Jochen Bendel, , Kim Gloss, Marry, Schäfer Heinrich, Annemarie Eilfeld, Krümel, Biggi Bardot, Axel Fischer, Helmut und Rocky, Jürgen Milski. Petry, Cordalis,Andreas Martin. Einzig Ben Zucker seine Tochter und Mickie Krause haben es zumindest Musikalisch rausgerissen. Silbereisen ,wie immer aufgestetzt freundlich . Die Künstler wie in jeder seiner Schlagershows. Nicht gelungen.liebe ARD

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