Motzfrühling 2023
Alles hätte so schön sein können – 20 Jahre DSDS und ein letztes Mal mit Dieter Bohlen als Chefjuror. Doch RTL schafft den Absprung nicht. Das abgesetzte Format geht tatsächlich in eine nächste Runde. Nicht gut findet das Nino de Angelo. Dieter Bohlen steigt die Nachricht zu Kopf, und er wettert gegen Helene Fischer.
Keine Schlag(er)
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Mal ehrlich: 20 Jahre DSDS sind auch unserer Meinung nach mehr als genug. Unser halbes Leben begleitet uns nun der RTL TV-Trash, der uns solche „Multitalente“ wie Menderes ans Tageslicht schürfte. Der Muiscalwelt schenkte Poptitan Bohlen Alexander Klaws, die Schlagerwelt beschenkte er mit Ramon Roselly und der ausgesprochen „bodenständigen“ Beatrice Egli.
Die Quoten der aktuellen Staffel hauen einen nicht wirklich aus den Latschen, doch die RTL-Bosse hatten wohl mit noch weniger gerechnet.
Wenn die Quoten mal zu tief waren, bastelte sich der Sender eben ein paar Schlagzeilen und versorgte sein Publikum mit exklusivem und hochwertigem Sendematerial, das die RTL-Zuschauer auch brav konsumierten.
Schlagerlegende Nino de Angelo, der Ende der 1980er Jahre von Dieter Bohlen mit Titeln wie „Flieger“ produziert wurde, findet, dass es reicht. Denn anstatt nach 20 Jahren die Jubiläumsstaffel gebührend zu feiern, machen besagte sexistische Pöbelattacken gegen Kollegin Katja Krasavice Schlagzeilen. Ähnlich wie der Poptitan hat Nino eine spitze Zunge und setzt sie in diesem Fall gerne einmal ein.
Erst verbreitet Nino in den sozialen Netzwerken, dass er in der Jury der nächsten DSDS-Staffel sitzen würde. Kurze Zeit später stellt er dann klar, dass es nur ein Fake war, und verkündet: „Ich glaube, dass es besser wäre, das Format wie geplant einzustellen.“ „Bevor die Sendung gar keiner mehr guckt“, fügt er dann noch charmant hinzu und trifft anscheinend damit die Meinung vieler Fans.
Dann holt Nino gegenüber bild.de nochmal aus: „Vor 10 Jahren war das vielleicht mal witzig. Die Sendung und Dieters Sprüche sind heute nicht mehr zeitgemäß.“ Also bleibt nach ihm nur eine Lösung: „Dieter sollte zusammen mit DSDS in Rente gehen.“
Doch das sieht der Poptitan anscheinend etwas anders. Am Sonntag (16. April) startet Bohlens große Live-Tour in Berlin. Am 16. April spielt Helene Fischer in der ausverkauften Barclays Arena ihr letztes Hamburger Konzert.
Das Konzert in der größeren Arena von Helene Fischer ist nach 5 weiteren Terminen ausverkauft. Dieter Bohlen hat in Berlin noch einige Plätze zu füllen. Das größte angekündigte Comeback aller Zeiten müsste irgendwie anders aussehen.
Warum wir das vergleichen? Ganz einfach, weil gerade der Poptitan wieder einmal geschickt die BILD dazu verwendet, negative Schlagzeilen zu machen. Dieter teilt gegen Schlagerdiamant Helene Fischer aus. So soll wahrscheinlich der Ticketverkauf wieder einmal vorangetrieben werden.
In den sozialen Netzwerken legt er richtig los. Zuerst lobt sich Dieter einmal mehr laut BILD selbst in den höchsten Tönen. Über 1,5 Millionen Follower sollen nicht vergessen, wer der Platzhirsch ist. „Ich habe wahnsinniges Glück, international Erfolg zu haben“, berichtet er stolz. „Ob China oder Südamerika, überall werden meine Hits gehört.“
Und die Aufzählung geht weiter. Auf Spotify hat Modern Talking allein 5,3 Millionen Hörer pro Monat. Das wäre ohne die unverwechselbare von Thomas sicher (A)nders. Aber einer geht noch: Da er auch für viele andere Künstler tätig ist, kommen noch Millionen Hörer dazu.
Da hat Dieter Bohlen sogar Recht. Er gehört zu den ganz Großen im Musikgeschäft, das will und kann ihm keiner absprechen. Jeder hat sicher weit mehr als eine CD im Regal, bei deren Titel Bohlen seine Finger im Spiel hatte.
Umso mehr wundert es, dass der Poptitan es nötig hat, auf Multitalent Helene Fischer loszugehen. „Atemlos“ fährt Bohlen fort: „Schaut euch Helene an. Sie ist ein Mega-Star in Deutschland. Sie hat zwei Millionen Hörer pro Monat. Meine Hörer kommen größtenteils aus dem Ausland. Die muss ich natürlich auch bedienen.“
Er als internationaler Star unternimmt auch lange und weite Reisen, was ein nationaler Star wie Helene nicht muss. Was? Anscheinend spielt er seiner Meinung nach in einer anderen Liga. Komisch nur, dass Helene es nicht nötig hat, auf Bohlen loszugehen.
Die Zahlen hingegen sprechen eine andere Sprache. Helene gibt derzeit 71 Konzerte in 15 Städten. Dieter Bohlen kommt auf 12 Konzerte in 12 Städten. Helenes Arenen sind größer und bis auf wirklich wenige Restplätze ausverkauft. Für Dieters kleinere Hallen gibt es noch ausreichend Karten.
Da bekommt der Name DSDS eine ganz neue Bedeutung:
DSDS – Da sieht Dieter schwarz.