Diskussion um Kinderlied „Aramsamsam“
Nana Mouskouri hat es schon getan, Nena, Udo Jürgens, Mary Roos, Michael Schanze, Paola, Heino und Roland Kaiser auch. Doch macht Helene Fischer dasselbe, ist es schon bemerkenswert, wieviel Aufmerksamkeit sie dafür bekommt. Fischers Album mit Kinderliedern kam gerade auf den Markt, und die Medien sind aus dem Häuschen. Es darf kein anderes Album am selben Tag erscheinen, und ein KI-generiertes Cover anderer Künstler darf keine Ähnlichkeit aufweisen. Wenn dann noch die Sprachrichter in Aktion treten, ist die Werbetrommel perfekt geschlagen… Aufhänger: „Aramsamsam“
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Was waren das noch für Zeiten, in denen wir als Kinder Indianer spielten, in der Pause ein Negerkussbrötchen geteilt haben, es im Cluburlaub ein Schnitzel mit Zigeunersoße gab und in der Mini-Disco „Aramsamsam“ ein Tanz-Hit war. Zwischendurch haben wir uns mit einem Afrikakeks von einem großen Kekshersteller aus der niedersächsischen Landeshauptstadt gestärkt und uns überhaupt nichts dabei gedacht. Papa konnte uns noch auf dem Spielplatz fotografieren, ohne als Pädophiler abgestempelt zu werden.
Heute ist das alles undenkbar. Einen Keks mit Namen „Afrika“ zu verdrücken und das dann auch noch, ohne vorher ein Foto davon gepostet zu haben – geht ja gar nicht! Wenn Mama oder Papa einen normalen Tag haben, sind unsere Gesichter auf den Fotos im Netz ein Emoji. Das darf aber in Gottes Namen kein Mohrenkopf sein! Denkt man anders als die meisten, ist man heute ein „Wendler“. Da man gendern muss, wollen wir die feministische Form „Wendlerin“ natürlich noch ins Spiel bringen. Man stellt sich langsam manchmal entfernt die Frage: „Bin ich zu normal für diese Welt, wenn ich mich im Restaurant ohne zu überlegen für die Herren- oder Damentoilette entscheiden kann..?“
Unserer Meinung nach kann und darf jeder und jede nach seiner oder ihrer Fasson leben und lieben, wen er oder sie will. Dann lasst uns doch aber auch bitte das Negerkussbrötchen, das ich damals mit meinen afrikanischen Freund bei Oma geteilt und verschlungen habe, ohne dass der sich diskriminiert fühlte!
Ihr merkt: Das Thema berührt. Deshalb zurück zu unserer Helene. Denn auch als singende Mama und Ausnahmekünstlerin kann man in Ungnade fallen. Der Aufreger hier: „Aramsamsam“. Dabei handelt es sich um ein arabisches Kinderlied sowie ein Kinderspiel. Das Kinderlied ist weltweit sehr beliebt, wird im marokkanischen Dialekt gesungen. Während die Wörter „ram sam sam“ keine Bedeutung haben, kann der Rest wie folgt übersetzt werden:
Guli guli guli – sag’s mir, sag’s mir, sag’s mir
A rafiq – ein Freund, Begleiter
In deutschsprachigen Ländern – wo denn auch sonst? – wird das Aufführen oder Abspielen dieses Liedes mittlerweile vereinzelt als rassistisch bezeichnet. Man vergleicht mit „diskriminierenden“ Kinderliedern wie „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“. Anmerkung: Wäre „Vier Deutsche mit der Flöte“ auch diskriminierend? Die Kritik an „Aramsamsam“ bezieht sich dabei hauptsächlich auf die Tanzbewegungen, die angeblich das islamische Gebet verhöhnen. Unfassbar.
Liebe Sprachpolizei, sorry, aber Ihr habt einen an der Waffel. Und mit Euch vor allem der Teil Deutschlands, der diesen Mist praktiziert. Bitte hinterlasst doch mal einen Kommentar, ob es besser ist, wenn unsere Kinder, die von den Helikopter-Eltern zur Schule gefahren werden, sich mit der deutschen Sprache in Form von „Ey Digga, willst du flexen, Alda?“, was soviel bedeutet wie: „Willst du angeben?“, beschäftigen? Und fragt Ihr Euer Kind dann cool, warum es nicht ausreichend für die Arbeit gelernt hat, könnte die Antwort „Weil Baum“ heißen. Ihr, die gefragt habt, seid dabei ein „31er“, der „wrack“ ist.
Hier die grobe Übersetzung. Ist nicht alles korrekt, Digga? Schere! „Baum beantwortet die Frage mit „Weil es so ist“. Weil Ihr nachgefragt habt, seid ihr ein Verräter (31er). Wrack ist schließlich jemand, der Worte wie „cool“ benutzt, obwohl sich die Sprache jährlich weiterentwickelt.
Also, liebe Helene Fischer, Axel Fischer, Markus Becker und alle anderen Sänger, die sich mit Liedern für Kinder beschäftigen: Künftig singen wir nur noch Songs wie „Alle meine Entchen“ – natürlich nicht als Vegetarier und Veganer /innen…