Eine Abrechnung mit den Medien
Michelle ist eine der wohl größten Schlagersängerinnen unserer Zeit. Im Juli kommt ihr angeblich letztes Album „Flutlicht“. Nach „Das war’s für mich“ und „Falsch dich zu lieben“ sind heute gleich zwei neue Songs daraus vorab erschienen. Damit sind vom neuen Album, bereits vier der 16 Tracks veröffentlicht.
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Wir wissen ja nicht, wie es Euch geht, aber nach dem Duett „Falsch dich zu lieben“ sind wir schon gar nicht mehr so gespannt auf Michelles letztes Album „Flutlicht“. Nach unserer Meinung ist ein Eric Philippi nun einmal kein Matthias Reim und wird es nie sein. Da kann die Liebe noch so groß sein, an „Idiot“ und „Nicht verdient“ kommt das neue Duett nicht halbwegs heran.
Nun gibt es zwei neue Songs von Michelle, federführend wieder ihr Wunderknabe zusammen mit Eike Staab und Tanja Hewer als Co-Autoren. Mit „Flutlicht“ kam heute der Namensgeber des neuen Albums als Vorbote auf den Markt, darüber hinaus der Song „Du kannst mich mal“. Letzterer klingt als Titel durchaus vielversprechend und könnte vom Namen her auch gut ein Reim-Song sein. Ab heute könnt Ihr beide Songs streamen und downloaden. In der Pressemitteilung von Sony Music heißt es dazu:
„Sie hat alle Höhen und Tiefen erlebt. Auf ihrem ebenso steinigen wie auch steilen Weg hat Michelle während der letzten drei Dekaden den deutschen Schlager wie kaum eine andere Künstlerin geprägt und sich mit ihrer sympathisch unangepassten, direkten Art zu einer der beliebtesten und erfolgreichsten Musikerinnen des Landes entwickelt. Mit dem Song ‚Flutlicht‘ schaut sie ein letztes Mal zurück.“
Im Klartext bedeutet dies, Michelle ist anders, anders als die Anderen, und anders bekam ihr gut. Dem stimmen wir zu. Michelle ging ihren Weg, dafür haben wir sie geliebt und gefeiert. Die kleine, wunderschöne junge Frau, die sich immer wieder neu gefunden und optisch zu jedem neuen Album verändert hat. Vom jungen Mädchen mit dunklem Haar in der ZDF Hitparade, das mit seinen Rehaugen reihenweise männlichen Fans den Kopf verdrehte, dass sie sich wünschten, ihre erste Sehnsucht und ihr Prinz Eisenherz zu sein, zum Männer verschlingenden Vamp.
Michelle oder Tanja hat gelebt, das ist gut so. Dabei war sie Jahrzehnte sehr fannah und bodenständig. Mit dem ESC-Ruhm und vielen beruflichen Eskapaden kam es zu dem steinigen, aber auch steilen Weg. Und dass ein unangepasstes Leben auch seine Schwierigkeiten mitbringt, verstehen wir nur allzu gut, ist aber nichts wirklich Neues.
Michelle und ihr Management verstanden es, die Medien geschickt für sich arbeiten zu lassen. Wenn aber eine Berichterstattung nicht ganz in die gewünschte Richtung ging, wurde auf die Medien, die alles falsch darstellen, geschimpft. Da Michelles göttliche Gabe nun einmal ihr Gesang und ihre Bühnenpräsenz sind, rechnet sie nun zum Ende ihrer Karriere mit dem Song „Flutlicht“ mit den Medien ab. Dabei singt sie in der Dancenummer etwas um den heißen Brei herum und bedient sich am Ende ein wenig bei Falcos „Jeanny“. Fernsehberichte werden leicht unverständlich als Einspieler eingeblendet. Der Skandalsong erschien 1985, somit zwölf Jahre, bevor Autor Philippi das Licht der Welt erblickte.
Michelle bezeichnet sich in „Flutlicht“ als Kämpferin, die gegen das Drama kämpft, das nie endet. Song 2, der heute Release feiert, ist „Du kannst mich mal“. Die Melodie ist gewöhnungsbedürftig. Bei diesem Titel hast Du die Wahl zwischen „Du“ oder „Du kannst mich mal“. Mit frechen Texten versucht Michelle zusammen mit Eric eine Verjüngungskur, die sie gar nicht nötig hat. Wenn sie moderne, neue Texte braucht, hätte sie vielleicht besser beim Team Düsseldorf und ihrer Tochter nachgefragt. Tim Peters, Daniel Sommer und Marie Reim haben in Songs wie „Naiv“, „Jemand träumt von dir“ und „Warum bist du so dumm“ bewiesen, dass sie das besser drauf haben als ein Philippi…
Dennoch wünschen wir ihr, dass das letzte Album bei den Fans gut ankommt. Aber gerade weil wir Michelle und ihre Musik lieben, sind auch mal ehrliche Worte nötig!