Bernhard Brink, ©Fracasso

Auf ein Käffchen mit Bernhard

Bernhard Brink: Autogrammstunde zum neuen Album

Er ist der selbst ernannte Schlagertitan. Zu seinem neuen Album „50“ ist Bernhard Brink auf klassischer Promotiontour in Einkaufszentren quer durch die halbe Republik unterwegs. Schlagerzeile traf den Titan zum 50-jährigen Bühnenjubiläum in Bargteheide in der „GenussZeit“ zwischen zwei Terminen auf ein Tässchen Kaffee.


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50 Jahre Bühne, dabei hast Du Dich offensichtlich in den letzten 30 Jahren kaum verändert. Wie machst Du das? Was ist Dein Geheimnis?

„Tja, da gibt es kein Geheimnis. Ich habe einfach viel gemacht, war viel unterwegs. Außerdem habe ich viel Sport gemacht.“

Bernhard fasst sich in die blonden, lockigen Haare und fügt hinzu:

„Gott sei Dank sind mir die Haare nicht ausgefallen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn dadurch wirkst du ja viel jugendlicher. Das ist nun mal so, das ist Glückssache, gegen die Gene kannst du ja nichts machen. Ansonsten mache ich natürlich was geht, bleibe immer am Ball. Ich muss ja in shape bleiben, weil ich eben ständig mit meiner Sendung „Schlager des Monats“ beim MDR auftrete. Da musst du natürlich auch für dich selber sorgen, und dafür sorgen, dass du in Form bleibst.“

Mit welcher Sportart hältst Du Dich fit?

„Ich spiele sehr viel Tennis. Das macht mir Spaß, weil es eine Verbindung aus Laufen und Ballspielen ist. Das ist meine Welt, ich war immer Ballsportler. Früher habe ich Fußball, Tischtennis usw. gespielt. Also das liebe ich sehr.“

Kinderreporterin Finja:
Du hast doch die Sendungen „Schlager des Jahres“ und „Schlager des Sommers“ moderiert. Warum hast Du die an Florian Silbereisen abgegeben?

„Ja, warum ist eine gute Frage. Weil es einfach mal Zeit war für einen Wechsel. Ich habe das 21 Jahre lang gemacht und die ‚Schlager des Sommers‘ auch sechs, sieben Jahre gemacht. Und dann hat sich das einfach so ergeben. Dann kam ich ran an die monatliche Sendung ‚Schlager des Monats‘. Insofern hat sich meine Anzahl an Auftritten sogar noch vergrößert.“ Rückblickend gibt Bernhard sympathisch und ehrlich zu: „Vielleicht würde ich es heute nicht wieder tun. Egal! Es war eine gute Entscheidung.“

Warum hast Du Florian als Nachfolger gewählt?

„Ich habe ihn vorgeschlagen. Wir haben dann darüber diskutiert. Und Florian war ganz klar der richtige Mann dafür.“

Ganz viele Schlagerstars wie Jürgen Drews, Mary Roos und Ireen Sheer gehen gerade in den musikalischen Ruhestand. Bernhard Brink denkt hoffentlich nicht ans Aufhören?

„Nee!“, weist der 70-Jährige die Frage vehement zurück. 50 Jahre Bühnenpräsenz sind dem Titan des Schlagers nicht genug.

„Also ich mache das nicht von einer Zahl abhängig. Natürlich musst du es immer von der Gesundheit abhängig machen.“ Wenn man so jung ist wie du, muss man sich noch keine Gedanken über Krankheiten machen, auch, wenn es jeden erwischen kann. Aber natürlich bin ich in einem Alter, in dem die Gesundheit eine immer noch größere Rolle spielt. Aber ich fühl‘ mich gut! Es macht mir noch alles Spaß. Ich habe mein Hobby zum Beruf machen dürfen. Und insofern bin ich ganz happy. Deshalb stellt die Frage sich mir nicht.“

Welcher ist von Deinen eigenen Songs Dein Lieblingssong?

„Da gibt es einige Titel, die große Bedeutung hatten. ‚Ich wär so gern wie du‘, ‚Frei und abgebrannt‘, das meist verkaufte ‚Liebe auf Zeit‘, ‚Danielle‘, das wir jetzt für das Album „50“ neu aufgenommen haben, einfach schön und neu arrangiert. ‚Vergiss mein Herz nicht, wenn du gehst‘, später ‚Lieder an die Liebe‘, ‚Blondes Wunder‘, Duette mit Ireen Sheer und Audrey Landers. Da gibt es schon eine ganze Reihe, die ich wirklich gut finde und auch wirklich gerne singe.“

Bernhard Brink, Schlüsselanhänger
Bernhard Brink, Schlüsselanhänger, Foto: Fracasso

Deine Karriere war eine ganze Zeit lang ein Auf und Ab. Du bist aber immer am Ball geblieben.

„Das ist einfach so eine Sache. Manche Leute sind One-Hit-Wonder, die schießen nach oben an dir vorbei, und dann siehst du sie auf dem Weg nach unten wieder an dir vorbei fliegen. Ich stand immer für Kontinuität, nicht für Ausreißer von einem Album oder einer Single. Ich stand immer dafür, dass ich ordentliche Arbeit abgeliefert habe: Gute Lieder – mehr oder weniger erfolgreich – aber eben über eine lange, lange Zeit. Das addiert sich über 5 Jahrzehnte ganz schön.“

Der Titel „Schlagertitan“. Fühlst Du Dich da nicht uralt?

Bernhard lacht, nippt an seinem Kaffee und klärt auf: „Nein. Den Titel Schlagertitan habe ich mir schließlich selber gegeben. Wir haben das Album provokant ‚Schlagertitan‘ genannt und haben gedacht, jetzt gibt es wahrscheinlich was an die Ohren, ‚Was bildet der sich ein‘?! Aber das ist gar nicht passiert. Es gab Poptitan Dieter Bohlen, Torwarttitan Oliver Kahn, da habe ich gesagt, wir provozieren mal. Das haben die Leute aber gar nicht als Provokation empfunden. Wer so lang dabei ist, so für Titan, für Haltbarkeit steht, dem kann man das auch abnehmen. Das hat sich dann verselbständigt, und selbst Florian Silbereisen moderiert: ‚Hier ist unser Schlagertitan‘.“

Wer von Deinen Schlagerkollegen wurde in den letzten 5 Jahrzehnten zu einem Freund?

„Das sind natürlich die alten Kameraden aus früheren Zeiten wie G.G. Anderson. Ich freue mich immer sehr, wenn ich ihn mal wiedersehe. Bernd Clüver war so einer, leider viel zu früh verstorben. Ireen Sheer, die mit ihrem Mann in Berlin lebt, gehört natürlich dazu. Wir treffen uns auch privat, weil wir uns immer gut leiden konnten. Sowas geht dann natürlich auch über die Karriere hinaus.

Das wird immer so bleiben. Es gibt einige, die man immer mit Freuden trifft, wie Klassentreffen einfach. Lange Weggefährten wie Roland Kaiser, mit dem ich am längsten gemeinsam unterwegs war, beim selben Manager und Produzenten in den 70ern angefangen habe. Freundschaften sind nicht ganz einfach, die muss man pflegen. Das ist natürlich sehr zeitintensiv. Jeder von uns macht sein Ding, da bleibt manchmal diese Zeit leider nicht.“

Wir sind hier gleich bei einer Autogrammstunde. Das ist selten geworden.

„Es gibt die klassische Autogrammkarte ja auch nicht mehr so. Es kommen heute immer die Handys, alles hat eine ganz andere Struktur angenommen. Die Social Medias haben einen Einschnitt vorgenommen, der gewaltig war. Die Sehnsucht nach einem Interpreten ist völlig verloren gegangen, weil man ihn täglich in den sozialen Netzwerken verfolgen kann. Heutzutage machen viele fast alles öffentlich, vom Zähneputzen bis zum Hemdwechsel.“

Ist das gut oder schlecht?

„Ich mache das nur bedingt mit, mir ist es etwas too much. Ich bin kein Fan davon, zum Beispiel mein Essen zu posten mit dem Hinweis ‚Guck mal da, auf meinem Teller, mein Fisch, er lebt noch…'“

BB Fanbox, Foto: Fracasso
BB Fanbox, Foto: Fracasso

Wer noch mehr vom Titan hören und über ihn erfahren möchte, dem empfehlen wir die Fanbox zum Album „50“.

In der Box enthalten ist nicht nur die Doppel-CD mit sämtlichen Meilensteinen, teilweise im neuen Gewand, sondern auch 5 neue Songs. Dazu gibt es ein Poster, einen BB 50-Schlüsselanhänger, ein 13×18 original Autogramm, 3 Pressefotos sowie als besonders BB, das in diesem Fall für Bonbon steht, die Autobiographie des Schlagertitans zum Hören.

Schlagerzeile meint: Diese Box ist ein Muss nicht nur für eingefleischte Fans. „Back to the roots“ mit klassischer Autogrammstunde hat echt Spaß gemacht. Oder, wie es heute heißt: Ein Like mit drei Herzen…

–> mehr zur Autogrammtour: Bernhard Brink kommt zu Euch

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