Melissa Naschenweng Interview

Melissa Naschenweng: „Oma, Gock, Gock!“

Der sechste Amadeus gehört Melissas Oma

„Es ist wirklich total schön hier“, schwärmt Melissa, als sie am Samstag in Schleswig-Holstein einen Stopp für die SchlagerNacht einlegte. Mit Schlagerzeile® sprach Melissa Naschenweng exklusiv über …


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33 Jahre lang mussten die Schleswig-Holsteiner darauf warten, dass Melissa Naschenweng mal einen Abstecher in den hohen Norden macht. „Es ist aber wirklich schön hier“, schwärmte die geborene Kärtnerin dafür. Sie liebt die Berge, aber auch das Meer, wie sie Schlagerzeile® im Interview verriet. Nur an der Nord- und Ostsee hat sie noch keinen Urlaub verbracht. „Der Weg in den Norden ist für uns Österreicher eine lange Strecke“, gibt sie ehrlich zu. „Ab und zu fahre ich mal nach München, aber viel weiter geht es für mich dann privat nicht.“ Und der Grund liegt auf der Hand. „Von zuhause aus liege ich viel schneller in Italien am Strand.“ Das dauert dann nur ungefähr zwei Stunden bis zum Strandvergnügen mit ihren Freunden. „Ich liebe die Sonne und das Meer und vor allem das italienische Flair.“

Doch auch nach der sehr produktiven Woche, die Melissa gerade hinter sich hat, verliert sie das Wesentliche nicht aus den Augen. „Wir waren die letzten Tage noch in Kitzbühel, wo wir mein neues Musikvideo gedreht haben (Schlagerzeile® berichtete: Gemeinsam vor der Kamera).“ Von Kitzbühel führte ihr Weg nach Offenburg zum italienischen Abend in der Giovanni Zarrella Show, und dann ging es 750 Kilometer hoch in den Norden nach Bad Segeberg zur Schlagernacht am Kalkberg. „Es ist eigentlich schade, dass man nicht mehr Zeit hat, die ganzen Orte zu genießen.“ –> Schlagernacht am Kalkberg: Sommerfeeling mit Zarrella und Co.

Melissa Naschenweng Schlagernacht

In Österreich lebt Melissa in 1.200 Metern Höhe auf einem Bergbauernhof in einem kleinen Ort mit 33 Einwohnern (Schlagerzeile® berichtete: “Hey, ich bin eine von Euch”). „Da kennt wirklich jeder jeden“, lächelt die Sängerin. „Wenn uns mal die Pasta ausgeht, gehen wir zum Nachbarn in die Küche.“ Sitzt man Melissa gegenüber, merkt man, dass sie trotz ihres unsagbaren Erfolges mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist. Bei Mama Christine Naschenweng und Papa Andreas Müllmann wuchs sie sehr bodenständig auf. „Ich singe ja nicht umsonst so viel von Bergbauerbuam und dem Leben auf dem Land. Ich glaube, das muss man schon irgendwie spüren. Und es rinnt mir eben durch die Adern.“

Melissa Naschenweng strahlt: „Ich freue mich, dass auch den Deutschen meine Songs gefallen und ich hier jetzt spielen darf. Wenn ich in Deutschland auf der Bühne stehe und von meiner Heimat singe, habe ich auch gar kein Heimweh mehr.“ Mit ihrem Album „Wirbelwind“ stellte sie bereits 2019 die Schlagerwelt auf den Kopf, schnappte sich Gitte Haennings Kultschlager „Ich will ‘nen Cowboy als Mann“ und machte daraus „Ich will ‘nen Bauer als Mann.“ Ebenso auf diesem Longplayer: Ihr Hit „Bergbauerbuam“.

Melissa Naschenweng Schlagernacht

Du singst viel über die feschen Bergbauern. Wolltest Du schon immer einen Bauern als Mann haben?

Melissa lacht und schlägt die Beine übereinander. „Was sollte ich denn anderes haben wollen?! Ich habe 20 Jahre meines Lebens nichts Anderes gesehen. Erst dann ging es hinaus in die weite Welt. Es ist heute so, dass ich mich nicht ausschließlich auf die Bauernbuam konzentriere. Ich habe mittlerweile auch schon ganz schön fesche andere Männer kennengelernt.“ Aber, wenn sie von den Bauernmännern spricht, strahlen ihre Augen trotzdem immer noch ein bisschen mehr… „So ein Bergbauer in Lederhosen fesch auf dem Feld am Arbeiten, das hat schon was.“

Lange wurde spekuliert, ob Naschenweng mit Gesangskollege Andreas Gabalier liiert sei, der in Lederhosen bekanntlich auch ein fesches Mannsbild abgibt. Doch ihre Wahl fiel 2023 auf Toni Gabalier, den jüngeren Bruder des VolksRock’n’Rollers. Toni steht im Gegensatz zu seinen beiden Brüdern nicht im Rampenlicht. „Genau das ist es, was mir so an ihm gefällt.“ Stattdessen verdient er das Geld für seine Lederhosen als Unternehmer mit einer eigenen Gin-Marke.

Das Leben auf dem Bauernhof bringt jede Menge Arbeit mit sich. Greift Melissa auch schon mal zur Heugabel?

„Ich habe das schon gelernt. Wir als Kinder mussten mit anpacken. Ich fand es aber immer eine schöne Beschäftigung. Lieber war ich draußen auf dem Feld, als zuhause über Schulbüchern zu hocken und zu lernen. Ich werde nie vergessen, wie ich in der Frühe als Kind mit Papa in den Stall gegangen bin und die Kühe noch mit der Hand gemolken wurden. Wir haben die Milch für unseren Kakao sozusagen frisch gezapft. Neben Kühen lebten auch Hennen mit auf dem Hof. Meine Oma hat mir immer sehr viele Eier gekocht“, erinnert sich Melissa an vergangene Tage. „Ich bin immer zu ihr gelaufen und habe gesagt: Oma, Gock, Gock“

Melissa strahlt, und man spürt die enge Bindung zu ihrer verstorbenen Großmutter: „Oma verstand mich sofort, denn das hieß, dass ich Eier essen wollte.“

Das Leben auf dem Bauernhof beginnt sehr früh. Als Sängerin trittst Du meist abends auf und kommst spät ins Bett…

„Mittlerweile ist mein Bruder der Bauer daheim. Er sieht es mir schon nach, wenn ich zuhause bin, dass ich nicht um 6.00 Uhr im Stall bin. Ich bin mittlerweile zum Nachtschwärmer geworden. Da mein Vater auch ein Gasthaus betreibt, bin ich schon damals mit der Mama früh aufgestanden und mit dem Papa spät ins Bett. Schlafen können wir später noch genug.“

14 Jahre lang war Melissa in ihrer Heimat im Kirchenchor. „Oma war ganze 42 Jahre im Kirchenchor“, berichtet sie stolz. „Mein Papa spielte Harmonika und hatte ein musikalisches Trio gegründet, als ich auf die Welt kam. Er ging los, und jetzt darfst du raten, wer sein allergrößter Fan war.“

Gut gelaunt fährt die sympathische Sängerin fort. „Ich kann mich noch erinnern, wie er seine CDs herausgebracht hat. Da bin ich stolz zu allen Nachbarn gelaufen und habe die Werbetrommel gerührt. So wurde mir der Weg zur Musik förmlich in die Kinderschuhe gesteckt.“

Mit sechs Jahren lernte Melissa Harmonika spielen, aber erst mit 15 traute sie sich das erste Mal mit Papa auf die Bühne. Auch, wenn man es heute kaum noch glauben mag, Melissa war lange sehr schüchtern. „Mein Vater animierte mich, auf die Bühnen zu gehen, und das Ergebnis kennt ihr. Ich habe mich irgendwann unsterblich in das Musikleben verliebt, so dass ich mir heute gar nichts anderes mehr vorstellen könnte.“

Doch der große Erfolg kam nicht von jetzt auf gleich. Sieben Jahre dauerte es, bis es musikalisch funktionierte (Schlagerzeile® berichtete). „Mein Papa ist mit mir zu 20 Auftritten im Monat unterwegs gewesen, und wir sind 150.000 Kilometer gefahren. Dafür bin ich Papa sehr dankbar.“

„I steh auf Bergbauerbuam“ sollte dann endlich den Durchbruch bringen. „Dafür danke ich allen Fans.“ Und einen Tipp hat Melissa auch noch dazu: „Gebt niemals euren Traum auf. Man weiß nie, ob man nicht gerade kurz davor ist, es zu schaffen!“

Pulled Pork Melissa Naschenweng

Auch in die Schauspielerei hat die Naschenweng schon reingeschnuppert. Sie bekam eine kleine Rolle in dem Kinofilm „Pulled Pork“. „Ich durfte ganze drei Minuten in dem Film mitspielen“, strahlt sie. „Und ich war total überrascht, als ich danach durch Wien fuhr und mich und mein Team auf dem Titelbild sehen durfte. Mit nur zwei bis drei Minuten im Film – das ist schon cool.“ Ehrlich gibt sie zu: „Die Schauspielerei hat mir sehr viel Spaß gemacht, ist aber sehr schwer. Es muss alles aus tausend Perspektiven passen. Und dann war bei meinem kurzen Auftritt auch noch eine Kussszene dabei. Die mussten wir 17 mal drehen. Hinterher habe ich gedacht, ich bin mit meinem Schauspielkollegen zusammen.“ Melissa spielte neben Paul Pizzera, Otto Jaus und Valerie Huber in dem Krimi die Polizistin Trixi Mooswalder.

Können sich Deine Fans auf weitere Filmprojekte von Dir freuen?

„Sag niemals nie. Ich bin generell für alles offen. Ich musste schon mal bei ‚Verstehen sie Spaß?‘ eine Leiche spielen. Das war tatsächlich die größte Herausforderung. Vorher rief ich noch großmäulig in die Welt hinaus, es sei mir egal, was ich spiele. Vielleicht sogar eine Leiche, da müsste ich nichts tun… Aber heute weiß ich, dass gerade das Nichtstun als Leiche schwerer war als die Rolle der Polizistin.“

Zurück zur Musik. Du hast einen Titel, in dem Du Italienisch-Unterricht gibst. Doch den Begriff „Defigiano“ gibt es eigentlich gar nicht. So wie Andreas Gabalier mit seinem „Hulapalu“…

„Das Wort gibt es tatsächlich nicht. Ein Kollege von euch legte mich beim Oktoberfest rein, und ich habe ein italienisches Wort, obwohl ich Italienisch gelernt habe, falsch ausgesprochen. Da man über sich selber lachen können muss, entstand daraus die Idee zum Song. Und eins kann ich dir verraten: Das ist nicht der einzige Song, der aus einem Hoppala von mir entstand.“

Was bedeutet Defigiano für Dich?

„Für mich bedeutet dieses Wort nichts, außer dass ich darüber lache, wie ich in diese Falle getappt bin. Vielleicht überlegen sich die Italiener ja, das Wort in ihr Wörterbuch aufzunehmen. Ich lasse bei allen mal das Kopfkino spielen, was es bedeutet.“

Im Juni wird es nach einem kreativen Jahr endlich wieder neue Musik von Melissa Naschenweng geben. „Bei 9 oder 10 Songs war ich selber mit als Songwriter aktiv“, berichtet sie. „Viele Dinge haben mich in den letzten Jahren beschäftigt. Auch, wenn ich erwachsen geworden bin, habe ich das Bergbauernleben nicht vergessen. Das neue Album ist eine gelungene Mischung aus alten Dingen wie ‚Bergbauerbuam‘ sowie ‚Kompliment‘ und neuen Dingen. Es geht in alter Manier weiter, aber mit mehr Kraft. Ich freue mich einfach riesig.

Schon der Videodreh in Kitzbühel war megacool mit Leuten die wir im Internet und auch mit eurem Aufruf gesucht haben. Wir haben dann auch noch eine Polka gespielt, so wie es früher im Gasthaus war. Die Single kommt im Juni, und das Album dauert noch etwas. Die Fotos sind aber schon geschossen.“

Du gehörst zu den erfolgreichsten Sängerinnen Deiner Heimat und wurdest dieses Jahr zum sechsten Mal mit dem Amadeus Award ausgezeichnet. Gewöhnt man sich daran?

„Nein, man gewöhnt sich nicht daran. Im Gegenteil – der Druck wächst somit von Jahr zu Jahr. Und jeder sagt zu mir: ‚Wer wird den Amadeus bloß gewinnen?!‘ Ich sag dann immer, dass der Award ein Publikumspreis ist. Und man weiß nur schwer, wo man gerade steht. Der Preis in diesem Jahr hat mir besonders viel bedeutet, da ich im letzten Jahr auf meiner ersten Bergbauern-Tour war. Dabei habe ich auch meinen Kraftmenschen, meine geliebte Oma, verloren. Dieser Award war ein Geschenk von Oben, und ich habe gewusst, dass die Menschen mir helfen, aber meine Oma auch. Oma hat mir schon so viele schöne Dinge im Leben gebracht. Ich habe einen sehr tiefen Glauben und glaube, dass es eine Verbindung zwischen Himmel und Erde gibt. Als ich mit dem 6. Amadeus Award nach Hause kam, habe ich ihn niedergestellt und gesagt: ‚Oma, der is für di‘.“

Mit einer dicken Gänsehaut und einer kleinen Träne im Gesicht bedanken wir uns bei Melissa Naschenweng für das authentische, sympathische und emotionale Interview.

Melissa Naschenweng Interview

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