Roland Kaiser

Knöllchenfrust statt kaiserlicher Freude

Kaiser-Fans enttäuscht über Konzert-Organisation

„Du solltest nicht allein auf ’ne Party geh’n“, heißt es in dem erfolgreichen Kaiser-Kelly-Duett. Das hätten Schlagerfans am Sonntag im Spreeauenpark aber besser doch getan. Das Konzert floppte, aber es lag nicht an Roland Kaiser. Was war in Cottbus passiert?


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Alles hätte so schön sein können: Kaiserliches Wetter über dem Spreeauenpark, auf der Bühne im gepflegten Anzug kein geringerer als der Gentleman des deutschen Schlagers, Roland Kaiser himself –
eine kaiserliche Kombination, sollte man meinen. Das sahen über 10.000 Fans am letzten Sonntag in Cottbus jedoch anders und schwebten leider nicht im siebten Schlagerhimmel.

Während Roland Kaiser in gewohnter Manier seine Fans mit Hits wie „Joana“ in kaiserliche Ekstase versetzte, standen sich viele davon die Beine in den Bauch. Statt das Konzert genießen zu können, warteten sie in langen Schlangen an den Verkaufsständen. Vor allem an den Getränkeständen hieß es warten, warten, warten,… „Man musste fast das halbe Konzert lang anstehen, um etwas zu trinken zu bekommen“, in den sozialen Netzwerken machen die enttäuschten Fans ihrem Ärger Luft.

Und es kam noch schlimmer: Wer mit Glück noch einen Kaiser-Song mitbekommen hatte und im Anschluss mit schmerzenden Füßen sein Auto erreichte, fand mit ziemlich großer Sicherheit als Sahnehäubchen des Ganzen ein Knöllchen dort vor.

„Cottbus hat gezeigt, dass es nicht in der Lage ist, große Konzerte zu veranstalten“, heißt es im Netz. Dass einen Tag zuvor bei Mark Forster alles reibungslos gelaufen war, ließ den Frust noch wachsen. War die Planung am Samstag besser, oder lag es daran, dass „nur“ 3.000 Besucher bei Forster waren?

„Niederlausitz Aktuell“ hakte nach bei der CTM – Cottbus Congress Messe und Touristik GmbH. Die zeigte sich sichtlich betroffen. Die Geschäftsführerin teilt mit: „Es tut uns aufrichtig leid, dass unsere Gäste so lange anstehen mussten, und wir bitten dafür um Entschuldigung“, so Daniela Kerzel.

Damit so etwas hoffentlich nicht noch einmal passiert, wurde sofort gehandelt. „Die Situation wurde von uns noch in der Nacht nach dem Konzert analysiert, die Schwachstellen aufgedeckt“, so die Geschäftsführerin weiter. „Die Gedanken und Ideen unserer Mitarbeitenden und Hinweise der Gäste fließen in die Vorbereitung der kommenden Großveranstaltungen mit ein.“

Das lässt zumindest hoffen. 12 Getränkewagen mit jeweils 4 Mitarbeitern, im Gastrobereich waren ca. 100 Personen im Einsatz gewesen. Dass es mehr Getränkestände hätten sein können, wird zugegeben. Aber anscheinend war das auch geplant. Monatelang wurde ohne Erfolg gesucht. Auch hier scheinen zwei Jahre Pandemie für Engpässe zu sorgen. Das abgewanderte Gastropersonal sei der Grund.

Ebenso war eine schnellere Einlasszeit zwar gut, wurde aber zum Problem. So passierte es, dass mehr Besucher innerhalb kurzer Zeit bedient werden mussten. Zuletzt sei auch das gut gemeinte Getränkeangebot zu groß gewesen und habe dadurch zu viel Zeit in Anspruch genommen.

Auch bei der Parksituation gesteht man Fehler ein. So wurde eingeräumt, dass es zu wenig Parkraum in unmittelbarer Nähe gab. Zu den Knöllchen wurde Stadtsprecher Jan Gloßmann befragt. „Die Fahrzeuge wurden teils im Halte- oder Parkverbot abgestellt“, berichtet er, „zum Teil auf der denkmalgeschützten Vorpark-Wiese, zum Teil in Zufahrten für Rettungsdienst und Feuerwehr, außerdem trotz höchster Brandgefahr nahe an Wald- und Grünflächen.“

Wieviele Strafzettel während der Kaisermania verteilt wurden, konnte Gloßmann zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.

Der Kaiser selbst bekam von dem ganzen Ärger zunächst nicht viel mit. Er begeisterte in gewohnter Manier.

Schlagerzeile.de meint: Das Chaos war bei den wenigen Getränkewagen vorprogrammiert. Toll aber, dass sich die Touristik GmbH so schnell an die Fehleranalyse gemacht hat. Und was die Knöllchen angeht, könnte man ja vielleicht mal ein wenig Kulanz walten lassen…

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