Stefanie Hertel, Mamma Mia!

Mamma Mia! mit Schlagerstar Stefanie Hertel

„Tanya“ Hertel im Exklusiv-Interview

Stefanie Hertel, Mamma Mia!

Im April ist Stefanie Hertel an ausgewählten Terminen im ABBA-Musical „Mamma Mia!“ zu sehen.


Keine Schlag(er)

zeile mehr verpassen:

Folgt uns bei Google News

https://news.google.com/publications/
CAAqBwgKMKKUzAsw0q_jAw
täglich informiert, was im Schlager so passiert…

Du hast im zarten Alter von 10 Jahren die Liebe zu ABBA entdeckt, als Du in der Plattensammlung Deiner Mutter gestöbert hast. Besonders angetan hat es Dir „Thank you for the music“. Was macht die Musik und Faszination ABBA für Dich aus?

„Die Musik von ABBA ist einfach total eingängig. Die Song sind fantastisch produziert. Ich kann es kaum in Worte fassen. Es ist so tiefgründig ausgearbeitet, dass es einfach den Nerv der Hörer treffen muss – und das damals genauso wie heute.

Die Musik von ABBA kann heute noch mit aktuellen Produktionen mithalten. Nicht umsonst hat ABBA die neuen Songs vom Album „Voyage“ genauso produziert.

Es gibt viele Nachahmer, doch es ist nur ganz wenigen gelungen. Zusammengefasst: Die eingängigen Melodien mit ansprechenden Texten sind das einzigartige Erfolgsrezept.“

Du hast gerade das neue Album „Voyage“ angesprochen. Gefällt es Dir genau so gut wie die früheren Alben?

„Erstmal ist es mutig und gleichzeitig großartig, nach 40 Jahren noch einmal ein Album rauszubringen.

Meiner Meinung nach ist das neue Album sehr gut gelungen. Nicht jeder Song darauf gefällt mir, aber es sind viele dabei, die wieder klasse sind und mit den alten Songs mithalten können.

Den Erfolg konnte man an den weltweiten Chartplatzierungen ablesen. Ich habe auch die ABBA-Show in London besucht, in der zwei der neuen Titel gesungen wurden. Was mich besonders beeindruckt hat, ist, dass die Stimmen der beiden ABBA-Ladys sich kaum verändert haben. Sorry, aber die Stimmen sind noch richtig ‚geil‘.

Besonders gefällt mir von dem neuen Album ‚Don’t shut me down‘.”

Im Interview der NDR-Talkshow hast Du berichtet, dass Du es als Kind der 90er als ABBA-Fan ziemlich schwer hattest. Trotzdem bist du knallharter ABBA-Fan geblieben. Warum?

„Ich bin schon immer jemand gewesen, der sich nicht von irgendwelchen Trends beeinflussen lässt.

Ich bin jemand, wenn ihm was gefällt, dann ist das so, auch, wenn die Masse es anders sieht. Das war bei ABBA auch der Fall.

Mir ist es wichtig, auf mich selber zu hören und kein Mitschwimmer zu sein.“

Als Künstlerin hattest Du 2002 die Gelegenheit, bei ‚Beckmann‘ tatsächlich Björn zu treffen. Was war der bewegendste Moment dieses Treffens?

„Dass Björn total zuvorkommend und liebenswert war. Er hat mich sogar persönlich angesprochen und fragte mich, welcher mein persönlicher Lieblingssong von ABBA ist.

Mir gefallen alle Lieder von ABBA, nicht nur die ganz großen Hits. Ich mag vor allem auch die unbekannteren Songs. Im zweiten ‚Mamma Mia!‘-Film kamen einige unbekanntere Titel vor, die mir sehr gefallen, zum Beispiel ‚Kisses on fire‘ und ‚Slipping through my fingers‘.

Da war ich zugegeben baff, zumal mein Englisch damals nicht sonderlich gut war.

Für mich waren es Momente, die ich nie wieder vergessen werde. Gerade weil ich diese Band so verehre, und dann sitzt dir Björn einfach gegenüber und ist sowas von ’normal‘.”

Das trifft aber auch auf Dich zu. Du bist ein großer Star, aber trotzdem bodenständig…

„Jeder Mensch ist nackig auf die Welt gekommen. Und jeder, der glaubt, er sei was Besseres, ist für mich unverständlich. Ich habe bereits viele Stars getroffen, die das genauso sehen, darunter viele der ganz Großen. Meist sind es die ‚kleineren‘, die häufig die Bodenständigkeit verlieren.”

Du hast eben den Titel „Slipping through my fingers“ erwähnt. Wie erging es Dir, als Deine Tochter flügge wurde?

„Ich muss ehrlich sagen, meine Tochter war nicht der Mensch, der total ausgebrochen ist. Sie hatte nie Flausen im Kopf und steckte voll in der Pubertät. So ist Johanna auch zuhause nie ausgebrochen. Als Mutter bekam ich nie Zustände.

Bei uns ist es eigentlich so, dass ich immer alles unterstützt habe, was sie gemacht hat, bis heute! Ich denke, das ist auch der Grund, warum sie bis zum heutigen Tage nie wirklich ganz so flügge geworden ist.

Selbstvertändlich macht sie ihr eigenes Ding und hat ihren eigenen Kopf. Sie lebt ihr Leben, wie sie es möchte.

Dennoch sind wir, Lenny und ich, ein ganz großer Teil von ihrem Leben. Johanna verbringt wahnsinnig viel Zeit mit uns. Deshalb hab‘ ich sie auch noch lange nicht verloren, und werde sie, glaube ich, auch nicht verlieren.

Ich glaube, es ist das wichtigste als Mutter oder als Eltern, dass man den Kindern auch die Freiheit lässt, sich zu entwickeln, und eben auch Flügel gibt, damit sie ausfliegen können. Umso lieber kommen sie zurück. Das hat bei Johanna ganz wunderbar funktioniert.”

War es da hilfreich, dass Du relativ jung Mutter geworden bist?

„Vielleicht schon. Ich habe ja keinen Vergleich. Ich denke, als junge Mutter ist man in vielen Dingen einfach entspannter.“

Zurück zu „Mamma Mia!“. Wie kam es, dass Du Teil des Ensembles wurdest?

„Das ist eine sehr lustige Geschichte. Ich habe auf einer Party in der Schlange vor der Damentoilette die Producerin von Stage Entertainment kennengelernt. Wir kamen ins Gespräch. Sie erwähnte, dass sie bald auch wieder ‚Mamma Mia!‘ machen würden. Da rutschte es mir heraus, dass ich bei dem Stück gerne mal mitspielen würde. Sie war überrascht, und wir tauschten Nummern aus. Und tatsächlich – sie hat sich bei mir gemeldet.“

Und dann? Hast Du Dir die Rolle der Tanya ausgesucht?

„Das haben wir erarbeitet. Das ist ein ganzer Prozess. Erstmal ging’s nach Hamburg. Da gibt es viele Leute, die mitreden. Ein Regisseur ist dabei, der die ganzen Mamma Mia!-Shows auf der ganzen Welt inne hat. Der kam aus London angeflogen, um mich kennenzulernen. Gemeinsam kamen wir so auf die Rolle der Tanya.“

Wenn Du Dir eine Rolle hättest aussuchen können, welche hättest Du genommen, auch Tanya?

„Im ersten Moment habe ich gedacht, ich bin eine Donna. Je länger wir gemeinsam gearbeitet haben, habe ich mich aber in die Rolle der Tanya verliebt. Mittlerweile ist es für mich sogar die coolere Rolle.

Donna ist natürlich auch toll, keine Frage, aber sie hat ein Riesendrama. Sie hat eigentlich immer nur Drama. Die Tanya dagegen hat einfach ein cooles Leben. Mir macht Tanya jede Menge Spaß.“

Wann stand fest, dass Du ein Teil vom Ensemble wirst?

„Das haben wir im Februar entschieden.“

Wie laufen die Vorbereitungen? Tanya ist ja keine kleine und unbedeutende Rolle. Wie lernst Du in der kurzen Zeit die ganzen Songs und Texte?

„Wir sind fleißig am Proben.“

Seit wann bist Du in Hamburg und probst?

„Im Februar hat es begonnen. Mehrere Tage am Stück habe ich dann immer wieder hier verbracht. Und die letzten drei Wochen bin ich in Hamburg. Man kann sagen, dass ich ab sofort bis zur Premiere durchgehend in Hamburg bin.“

Wie sieht der Alltag eines Musicaldarstellers aus? Das Ensemble spielt ja schon recht lange. Proben nur noch die Zweitbesetzungen und Nachrücker?

„Genau. Leute, die nachrücken oder die Darsteller, die mehrere Rollen als sogenannte ‚Swings‘ einstudieren. Oder es werden neue Darsteller eingelernt. So ein Musical ist ein ständiger Probenprozess.

Es beginnt mit Einzelproben und Coachings. Wenn man eine Rolle in einem Musical spielt, kommen ganz viele Elemente zusammen. Wenn ich als Solokünstler 10 ABBA-Songs auf der Bühne singe, setze ich mich zuhause hin und lerne die Texte, die Melodie und übe. Als Musical-Darstellerin muss ich das Lied mit dem Musicaldirector genau auseinandernehmen. Es muss jeder Ton genau da sein, wo sie es sich vorstellen. Es hängt teilweise ja das gesamte Ensemble mit dran.

Ich muss Töne beispielweise unterschiedlich lang oder leiser singen. So ein Musicalstück ist bis ins letzte Detail ausgeklügelt. Hinzu kommen Choreografie- und schauspielerische Elemente. Auch technische Abläufe wie ‚der Koffer kommt von links nach rechts‘ müssen präsent sein.

Beim Kostümwechsel müssen natürlich die Backstageabläufe sitzen. Wo muss ich lang gehen, welchen Hut muss ich aufsetzen usw. Das wird alles einzeln geprobt und erst in weiteren Schritten zusammengebracht.

Dann folgen erst die Proben mit dem Ensemble, das sogenannte ‚Put in‘. Da wird mit allen gemeinsam in Kostümen wie bei einer Generalprobe geübt.

Und dann kommt der große Moment: Es geht rauf auf die Bühne.“

Bist Du aufgeregt und hast Lampenfieber?

„Bis jetzt noch nicht. Es sind aber auch noch ein paar Tage hin. Ich habe ja auch noch ein paar Tage Zeit, mich vorzubereiten.“

Gibt es etwas, wovor Du Angst hast?

„Es gibt schon ein paar Sachen, die sind wirklich tricky, zum Beispiel, wenn man mit den hohen Plateauschuhen die Choreographien tanzt. Oder die große Tanzszene mit dem Ensemble, wo man aufpassen muss, dass man sich nicht in die Quere kommt.“

Wieviel Tanya steckt in Stefanie?

„Bei Tanya gibt es natürlich viele Eigenschaften, die mit mir so gar nichts zu tun haben. Tanya war mit drei Millionären verheiratet, steht auf Luxus und Glamour, hat überall Klunker hängen und geht nie ungeschminkt aus dem Haus. Und man trifft sie immer gern mit einem Glas Champagner in der Hand. Das sind so die Eigenschaften, die nicht passen.

Das Glas Champagner nehme ich auch noch.“ Lachend fügt Stefanie hinzu: „Aber nicht gleich am Morgen.

Stefanie braucht keine Glamour-Party. Ich gehe nicht jeden Tag nur geschminkt aus dem Haus. Aber hin und wieder mag ich den Glamour auch. Für die entsprechende Glamour-Party style ich mich auch schon mal passend auf.

Was ich an Tanya toll finde und was wieder die Brücke zu mir schlägt, ist, dass sie eine lebenslustige Frau ist, die Spaß am Leben hat.“

Du bist jetzt bei 15 Terminen angekündigt. Was passiert, wenn das Publikum mehr will? Macht Stefanie dann weiter?

„Es gäbe dann im Vorwege einige Dinge, die geklärt werden müssten. Aber es gibt berufliche Termine, die dagegensprechen. Stage Entertainment hätte es gern gehabt, dass ich direkt im Anschluss im Mai weiterspiele. Das kann ich aber gar nicht, da ich keine Zeit habe. Da habe ich bereits andere Verpflichtungen.

Vielleicht spiele ich Mitte oder Ende Mai noch ein paar Termine. Wenn alles super läuft, ist es natürlich nicht ausgeschlossen, dass wir nochmal ins Gespräch kommen. Das steht aber noch in den Sternen.“

Wie gefällt Dir die Musicalstadt Hamburg eigentlich?

„Ich liebe Hamburg. Schon immer war ich ein großer Fan der Hafenstadt. Hamburg gehört zu meinen Lieblingsstädten in Deutschland. Hamburg und Dresden stehen ganz oben auf meiner Liste. Die beiden Städte battlen sich gerade, da ich Hamburg zur Zeit immer mehr kennenlerne.“

Was genau gefällt Dir an Hamburg?

„Hamburg hat durch das Wasser seinen ganz eigenen Charme. Aber auch die Lebensart. Ich wohne gerade in St. Pauli. Gerade St. Pauli und die Reeperbahn sind natürlich sehr speziell. Die Leute sind hier anders drauf, das gefällt mir sehr.“

Käme für Dich auch ein anderes Musical in Frage, in dem Du gern mal mitspielen würdest?

„Ja, bestimmt. Momentan würde ich natürlich keins nennen. Aber das Thema Musicals hat mich immer schon begeistert und beschäftigt.

Schon seit meiner Kindheit liebe ich Musicals. Ich habe auch schon ‚Geist der Weihnacht‘ dreimal gespielt.

Also ein klares Ja. Ich würde gern wieder ein Musical spielen.“

Mal zur Geschichte von „Mamma Mia!“ zurück. Welchen der drei möglichen Väter würdest Du Dir für Sophie wünschen, wenn Du die Geschichte weiterschreiben könntest?

„Ich würde mir natürlich den Sam als Vater wünschen. Nachdem Donna und Sam auch heiraten, wäre es natürlich auch toll, wenn er der Vater wäre.

Allerdings finde ich gut, dass es offen gelassen wird. Es ist so süß, wie die drei am Schluss beschließen, dass es ihnen egal ist, wer der leibliche Vater ist, wie sich freuen, dass jeder ein Drittel Vater sein darf. Das ist einfach nur goldig!“

Du persönlich bist musikalisch auch sehr breit aufgestellt. Wo siehst Du Dich musikalisch am liebsten?

„In der angesprochenen Vielfältigkeit. Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als sich musikalisch festlegen zu müssen. Dann würde mir total langweilig werden. Ich bin selber Fan verschiedenster Musik. Daher würde ich es schade finden, wenn ich mich festlegen müsste.“

Hast Du alle Musicals, die aktuell in Hamburg laufen, schon gesehen?

„Nein, leider noch nicht. Ich möchte unbedingt ‚Hamilton‘ sehen. Und ich habe bereits Karten für ‚Die Eiskönigin‘. Den ‚König der Löwen‘ habe ich mir bereits mehrfach angeschaut.“

An den folgenden Terminen ist Stefanie Hertel als Tanya zu erleben:

Fr. 07.04., 20:00 | Sa. 08.04., 15:00 | So. 09.04., 19:00 | Di. 11.04, 18:30 | Mi. 12.04., 18:30 | Do. 13.04., 19:00 | Fr. 14.04., 20:00 | Sa. 15.04. 20:00 | Di. 18.04., 18:30 | Mi. 19.04., 18:30 | Do. 20.04., 20:00 | Fr. 21.04., 20:00 | Sa. 22.04., 20:00 | So. 23.04., 14:00 | Do. 27.04., 20:00 | Fr. 28.04., 20:00 | Sa. 29.04., 20:00 | So. 30.04., 14:00 | Fr. 12.05., 20:00 | Sa. 27.05., 20:00

–> mehr zum Thema:

Stefanie Hertel: Sie lebt ihren langersehnten Traum

Mamma Mia, Stefanie Hertel

Auch interessant

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert