Giovanni Zarrella, ©Fracasso

Una notte con Giovanni

Giovanni sorgte für gebrochene Frauenherzen

Vor der Barclaycard Arena tobte das berühmte Schmuddelwetter. In der Arena ein Hauch Dolce Vita. Die Vorfreude auf Deutschlands Lieblingsitaliener und frischgebackenen Fernsehpreis- Gewinner war einfach riesengroß. Und Giovanni Zarrella kam, sah, tanzte und verzauberte Hamburg.


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Schon kurz nach dem Betreten der Arena wurden Giovannis Gäste musikalisch von Armando Quattrone empfangen. Mit seiner Gitarre unterhielt der aus Kalabrien stammende Sänger im Vorprogramm.

Kurz vor 20.00 Uhr verließ er die Bühne, um den Weg für den Italiener, auf den alle warteten, freizumachen. 20.00 Uhr: Noch ist die Bühne leer. 20.03 Uhr: Das Publikum in der gut gefüllten Arena wird langsam nervös, fängt an zu klatschen. 20.04 Uhr: Auf einer großen Leinwand wird Giovanni eingeblendet. Er steht mit dem Rücken zur Wand. Lichter flackern. Die Melodie von „Dammi“ ertönt.

Giovanni Zarrella, ©Fracasso
Giovanni Zarrella, ©Fracasso

Dann erscheint er endlich live und in Farbe auf der Bühne. Nach einem gelungenen Einstieg mit dem Petry-Hit „Wahnsinn“ – „Dammi“ – sorgt der Klassiker „Gloria“ für Partystimmung.

„Macht mal bitte Licht im Saal“, fordert Zarrella die Technik auf. „Es ist ja meine erste Solokonzertreihe. Und ich möchte sehen, wer meine Konzerte besucht.“ Giovanni, mit Hemd, Hosen und Weste ganz in dunkelblau bekleidet, nimmt sein Hamburger Publikum unter die Lupe. „Das sind ja alles ganz ordentliche Leute, die meine Musik hören“, scherzt er.

Dass Giovanni nicht nur gut singen kann, sondern den Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Einzelleistung/ Moderation Unterhaltung“ verdient gewonnen hat, beweist er mit einem kurzen Ausflug in die „Giovanni Zarrella Show“. Er moderiert seine Stargäste Roland Kaiser und Maite Kelly sowie die Gruppe Pur an und präsentiert selbst „Warum hast du nicht nein gesagt“ und „Hör gut zu“.

Und schon sind wir mittendrin in der Show mit den großen Künstlern. Ganz großes Kino. Doch bevor er die Show überhaupt moderieren konnte: „Vorher gab es den kleinen Giovanni“, macht er noch einen kurzen Abstecher in die Vergangenheit.

„Meine fantastischen Eltern, die ich über alles liebe, hatten ihr ganzes Geld gespart, um einen Gasthof zu übernehmen. Sie hatten diesen Traum“, so der Familienmensch. „Meine Mama und mein Papa wollten aus der alten „Zollerstube“ in Hechingen eine Pizzeria machen.“

Giovanni Zarrella, ©Fracasso
Giovanni Zarrella, ©Fracasso

Auf der Bühne werden Tische wie im Ristorante aufgebaut, auf der Leinwand Bilder des damaligen Lokals. „Oh, wenn ich diese Bilder sehe, dann werden viele Erinnerungen wach. In der „Zollerstube“ habe ich viel Zeit verbracht und meine ersten Tanzmoves geübt.“ À la Michael Jackson führt er seine ersten Gehversuche im „Moonwalk“ und andere Moves der Poplegende vor.

Der nostalgische Giovanni lädt ein Ehepaar aus dem Publikum, das seit 52 Jahren verheiratet ist, in seine kleine Pizzeria ein und singt ein Ständchen – den Titel „O Sole mio“, den Papa Bruno seinen Gästen immer spätabends sang. Bei der Gelegenheit holt er sich auch gleich ein paar Ehetipps ab. „Ehe ist Krieg und Frieden. Immer durchhalten“, gibt das Paar ihm mit auf den Weg.

Kein Besuch beim Italiener ohne Pizza. Eigens dafür hatte Giovanni die Hamburger Pizzeria Farina di Nonna (Mehl der Mama) engagiert, um die Gastronomie nach der Pandemie zu unterstützen.

Giovanni Zarrella, ©Fracasso
Giovanni Zarrella, ©Fracasso

Im Anschluss der italienische Klassiker von Adriano Celentano, „Lasciate mi cantare“, das Familienlied der Zarrellas. Familienfotos auf der Leinwand, das Publikum singt und schunkelt mit.

Giovanni bedankt sich immer wieder bei seinem Publikum: „Es ist ein Geschenk, dass Ihr da seid und mir zuhört.“

Nach soviel Emozioni wird es etwas schneller. „Ich glaube, wir müssen jetzt mal was für den Popo tun“, schmunzelt Giovanni. Nun gibt es zum Dessert nach der Pizza ein Latinomedley, bestehend aus „Let’s get loud“, „Baila me“ von den Gipsy Kings, „Conga“ und „Maria“.

Hamburg tanzt, vor allem die überwiegend weiblichen Gäste. Auf der Bühne liefern Giovanni und seine Backgroundsängerinnen währenddessen heiße Salsa-Tanzeinlagen. Vor der Bühne und in den Rängen werden eifrig die Hüften geschwungen, von der nordischen Sturheit keine Spur. Es wird bis in die Pause getanzt.

Nach der Pause erscheint ein Schwarz/Weiß-Trailer, der die Geschichte von „Rocky“ alias Giovanni erzählt, dazu die Titelmelodie von „Rocky“. Ein Bild zeigt sogar Silvester Stallone und Zarrella gemeinsam. Dieser nimmt gerade im Boxumhang ein Bad in der Menge und macht Selfies mit seinen Fans.

Den gesamten Titel „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ bleibt er im Publikum. „Sorry, wem hab‘ ich eben in die Pommes gefasst?“, lacht er und schaut auf seine ketchupverschmierte Hand. „Ich hab‘ schon gedacht, ich hab‘ einen Finger verloren. „

Gemeinsam mit Armando Quattrone, der die Show eröffnet hat, singt Giovanni „Senza te“. Die weiblichen Fans hält nichts mehr auf den Stühlen, es wird lauthals mitgesungen und geschunkelt. Auf der großen Leinwand der Text des Münchner Freiheit-Klassikers.

Giovanni Zarrella, ©Fracasso
Giovanni Zarrella, ©Fracasso

Danach werden andere Töne angeschlagen. „Ja, ich kann auch so“, scherzt Zarrella und schmettert den Queen-Hit „We will rock you“. Es folgt seine Version von George Michaels „Careless Whisper“, selbstverständlich nicht ohne das berühmte Saxophonsolo performt.

Natürlich widmet der italienische Sunnyboy auch ein Medley den großen Boyband-Songs, allen voran „Quit playing games“ der Backstreet Boys, sogar in englisch gesungen. „2001 habe ich es in die Band geschafft“, erzählt das ehemalige Bro’sis-Mitglied. „Wir hatten im ersten Jahr zwei Hits: ‚Do you‘ und ‚I believe‘.“ Beide Songs werden dem begeisterten Publikum mit den dazugehörigen coolen Dancemoves natürlich präsentiert.

Und auch „Everybody“ performt Giovanni, der eigentlich gern ein Backstreet Boy gewesen wäre. Weiter geht’s mit N’Syncs „Tearin‘ up my heart“ und wieder zurück zu den Backstreet Boys.

„Das war auch die Zeit, in der ich mir die ersten Kuschelrock-Cds gekauft habe. Nach einem Song hab ich einen Stehblues getanzt“, verrät Giovanni. „Oh Mann…“, lächelt er verschmitzt und stimmt die italienische Version von „Waiting for you“ an, ohne zu verraten, welcher Dame er dabei das Herz gebrochen hat.

Dann der Klassiker „Stand by me“, hockend auf der Treppe mit seinem Gitarristen und Backgroundsängerinnen.

„Giovanni ist einfach der Hammer“, schwärmt Sabine, die mit ihren 3 Mädels einen Frauenabend macht. „Wir haben natürlich unsere Männer zuhause gelassen, Giovanni muss man alleine genießen.

Gegen Ende der Show die ganz großen Italohits. „Volare“: Hamburg im Italofieber. Giovanni war nicht mehr zu stoppen. Italiens erfolgreichster Schlager „Marina“ durfte bei dem fast dreistündigen Programm nicht fehlen, ebenso wie „Sai non C’e“, die Italo-Fassung von „Einen Stern“.

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